Badenliga Frauen: TV Brühl – TSV Rot 23:21 (8:12)
Es war für die Brühlerinnen das mit Abstand schwächste Saisonspiel, am Ende blieben die Punkte nach dem 23:21 gegen den TSV Rot dennoch beim Tabellenführer. Der TVB baute damit seine Spitzenstellung weiter aus, da sowohl die HG Oftersheim/Schwetzingen, 19:22 gegen Viernheim, und auch die HG Saase, 23:23 gegen Heddesheim, ihre Heimspiele überraschend nicht gewannen.
Die Begegnung gegen den Tabellenletzten aus Rot begannen die Brühlerinnen nicht mit dem gewohnten Schwung, kaum sehenswertes Kombinationsspiel, viele technische Fehler, weggeworfene Bälle und unterirdische Trefferquote dank mangelhafter Abschlüsse. Die Gastgeberinnen waren meilenweit von ihrer Bestform entfernt. Rot erkannte das frühzeitig, attackierte früh und zog vorne sein gefälliges Spiel auf. Eine Viertelstunde lang ging das für die Brühlerinnen noch relativ gut aus (5:5), dann zogen die Gäste mit fünf Treffern in Folge auf 10:5 davon. Ratlosigkeit breitete sich auf der TV-Bank aus, eine erste Auszeit brachte nur wenig Substanzielles. Zwar schossen die Gastgeberinnen drei Treffer zum 8:10, aber zur Pause stand es unerwartet 8:12. Der Vorsprung der Gäste war wenig überraschend völlig verdient. Sie spielten ihre Angriffe sauber aus und setzten sich immer wieder gegen die TV-Abwehr durch, die wahrlich nicht den besten Tag erwischte.
Nach Wiederbeginn setzte sich der Reigen vergebener Brühler Möglichkeiten weiter fort. Nach zehn gespielten Minuten waren die Gäste bereits auf sechs Tore enteilt (11:17 und 12:18). Lange Gesichter jetzt natürlich längst auch auf den Tribünen, da gab es eigentlich niemanden mehr, der noch auf einen TV-Sieg gewettet hätte. Eine weitere Auszeit, in der Trainerin Kerstin Siebenlist erneut die Unzulänglichkeiten anprangerte, aber gleichzeitig den so oft gepriesenen Kampfgeist beschwor. Wie auf Knopfdruck änderte sich plötzlich das komplette Bild. Jetzt erst, aber noch rechtzeitig, gingen alle Brühler Lampen an. Die Abwehr agierte nun so, wie sie es hätte längst tun sollen. Und auch im Angriff lief es um Längen besser. Schnelles Kombinationsspiel genügte, um die Roter Deckung auszuhebeln. Und auf einmal, quasi wie aus dem Nichts, fielen auch die sehnlichst erwarteten Tore. Fünf sehenswerte Treffer brachten die Brühlerinnen in Schlagdistanz (17:18). Tragisch, daß die Gäste durch Verletzung ihre beste Spielerin, Cathrin Hofmann, verloren. Brühl nun mit vielen Vorteilen, die Roter Stürmerinnen setzten sich nicht mehr in Szene, die mittlerweile doppelte kurze Deckung war dem Gästespiel nicht förderlich. Jetzt zeigten sie Nerven, Notwürfe fanden ihr Ziel nicht. Jetzt war es nur eine Frage der Zeit, wann die Begegnung kippte. Und das tat sie auch, beim 21:20 (56. Minute) die erste TV-Führung. Dafür zeigten sie zwei Akteurinnen hauptverantwortlich, Torhüterin Ann-Kathrin Göbel, die ihr Team während der gesamten 60 Minuten immer wieder im Spiel hielt und Vanessa Henn, die sechsmal zu Strafwürfen antrat und sechsmal sicher verwandelte. Die letzten beiden Minuten gingen praktisch im Jubel der Zuschauer förmlich unter, zumal Maike Röschel in der Schlußsekunde den 23:21 Siegestreffer erzielte.
Kerstin Siebenlist bemängelte nach dem Spiel die schwache Leistung ihrer Mannschaft: „ wir haben 50 Minuten grottenschlecht gespielt und standen nur 10 Minuten richtig auf dem Platz. So etwas will ich nicht mehr erleben. Die Pause wird uns jetzt gut tun.“
TV Brühl: Göbel, S. Pristl, Zimmermann; Li. Bühn (1), Gross (3), Henn (6/6), F. Pristl, Naber (4), Kemptner (1), Tomann (4), Röschel (4), Schneider, V. Böhrer.
ako