Badenliga Frauen: TSV Rot – TV Brühl 25:24 (11:12)
Die Binsenweisheit, daß es im Sport oft anders kommt, wie vorher gemutmaßt, hat sich am Samstag in Rot erneut bewahrheitet. Denn dort unterlagen die Brühler Damen mit ihrer bisher schwächsten Saisonleistung im Grunde sogar verdient mit 24:25. Außer der guten kämpferischen Leistung gab es über die zuvor hoch gehandelten Gäste nur wenig Erbauliches zu berichten.
Die in Bestbesetzung angetretenen Brühlerinnen, erstmals saß Sophia Schneider wieder mit auf der Bank, vertrauten wie gewohnt auf ihre offensiv positionierte Deckung und ihren torgefährlichen variablen Angriff. Auf der anderen Seite trat ihnen die kompromißlose Roter 6:0 Deckung entgegen, die den Gästen vom Anpfiff weg Probleme bereitete. Die schnelle Mitte der Gäste, die sich in vielen Einzelaktionen aufrieb, blieb unter ebenso ihren Möglichkeiten, wie der Rückraum, der fast gänzlich wirkungslos blieb. Das alles wurde allerdings noch durch die unglaublich hohe Fehlerquote überboten. Ballverluste, Fangfehler, ungenaue Pässe, dazu eine fast unerklärlich schwache Wurfausbeute verhinderten ein besseres Ergebnis. Das war über die gesamten 60 Minuten über möglich, denn das weitaus bessere spielerische Potenzial war auf Seiten des TVB. Es gelang der Mannschaft einfach nicht, das entsprechend abzurufen. So blieb vieles Stückwerk. Einzig die in der ersten Halbzeit gutstehende Gästedeckung und das genauso fehlerhafte Angriffsspiel des TSV hielten die Partie vom Ergebnis her offen (3:3 und 6:6). Einer der wenigen Lichtblicke war die 8:6 der Brühlerinnen, als der berühmte Knoten zu platzen schien. Da gute Kombinationen Mangelware darstellten, baute der TVB die Gastgeberinnen immer wieder auf und die nutzten das trotz vieler eigener Unzulänglichkeiten aus. Beim 8:8 war ergenistechnisch alles wieder beim Alten und nur ein Treffer mit der Pausensirene ließ die Gäste mit 12:11 in Führung gehen.
Wie so oft in der Vergangenheit ist die zweite Hälfte für die Brühlerinnen die spielerisch weitaus bessere, was sich in Rot allerdings nicht bewahrheiteten sollte. Die niveauarme Partie blieb spannend, denn keine Mannschaft war in der Lage sich abzusetzen. Der Brühler Anhang blieb weiter optimistisch, was den Spielausgang anging, denn eine ähnliche Leistung, wie in den letzten Spielen hätte bei Weitem ausgereicht, die Begegnung für sich zu entscheiden. Es kam allerdings anders. Die Gastgeberinnen hatten in der zweiten Halbzeit die Schwachstelle auf der rechten Seite in der Brühler Deckung ausgemacht und erzielten dort entscheidende Tore. Die Gäste vergaben weiter reihenweise ihre Chancen oder scheiterten an der guten Torhüterin Julia Müller, die unter anderem gleich drei Strafwürfe entschärfte. So blieb die Partie ständig auf des Messers Schneide (14:14, 16:16, 18:18 und 20:20). Selbst beim Stand von 23:23 fünf Minuten vor Schluß war noch alles möglich. Erst ein Roter Doppelschlag führte zur 25:23 Führung des TSV. Der Anschlußtreffer zum 24:25 fiel zu spät.
Franz-Josef Höly: „natürlich bin ich sehr enttäuscht. Vom kämpferischen her kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen und in der ersten Halbzeit standen wir auch hinten gut. Das hat in der zweiten Hälfte nicht mehr so funktioniert. Dazu hatten wir mehrere Holztreffer und eine gute Roter Torhüterin. Das hat am Schluß den Ausschlag gegen uns gegeben.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (3), Röllinghoff (5/1), Gross (2), Siebenlist (3/2), Henn (1), Pristl, Renkert (5), P. Lederer (4/2), Tomann (1), S. Schneider, Le. Bühn.
ako