Badenliga Frauen: SG Heddesheim – TV Brühl 30:29 (19:13)
Innerhalb einer Woche durchlebten die Brühler Handballerinnen zweimal die gleiche Gefühlslage, nämlich zweimal mit einer Niederlage mit nur einem Treffer dazustehen. Am Wochenende fand Teil zwei des nervenaufreibenden Treibens in Heddesheim statt, bei dem die SG mit dem Siegtreffer nach 59:59 knapp mit 30:29 die Nase vorn hatte.
Auch in der Nordbadenhalle passierte den Gästen das was nicht passieren sollte. Wieder geriet die Anfangsphase glatt daneben, 1:5 nach fünf Minuten. An dieser Ausgangslage hatte sich bis zum bitteren Ende praktisch nichts geändert. Geschuldet an der Misere war in erster Linie das fehleranfällige Spiel vor allem in Hälfte eins. Ballverluste durch Fangfehler, unvollendete Pässe und Mißverständnisse schon im Spielaufbau. Dazu gesellte sich ein Abwehrverhalten, daß die Gastgeberinnen zum Toreschießen geradezu einlud. Von den 19 Treffern, die der TVB in den ersten 30 Minuten kassierte, waren 15 vom gleichen Strickmuster. Einlaufen von halbrechts oder –links, kurze Köpertäuschungen und schon taten sich zum Teil riesige Lücken direkt in der Mitte auf. Da nutzte auch eine frühe Auszeit (7. Minute) nichts. Daß der Rückstand bis zur Pause bei dieser Gemengelage nicht noch mehr als sechs Tore betrug (13:19), war da fast schon beruhigend, weil noch nicht alles verloren schien. Dies allerdings unter der Voraussetzung einer enormen Leistungssteigerung. Bis dahin erzielten die Gäste ihrerseits immerhin 13 Tore, eigentlich eine befriedigende Ausbeute. Die wurden aus allen Positionen erzielt, die variablen Abschlüsse waren die einzige Trumpfkarte der Gäste im ersten Durchgang. Dabei war Rechtsaußen Vanessa Henn mit insgesamt sieben Toren herausragende Akteurin.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte, mit einem Tor für Heddesheim. Das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Gäste waren dann drei Treffer in Folge, ein Zeichen, daß die Brühlerinnen die Partie alles andere als abgehakt hatten. Trainerin Kerstin Siebenlist hatte gerade in der Deckung umgestellt. Kristina Zeko kam auf die Platte und trug mitentscheidend dazu bei, daß es Heddesheim nicht mehr so leicht gemacht wurde, weitere Einschüsse zu markieren. Das zahlte sich nun mehr und mehr aus. Trotz weiterer technischer Fehler kamen die Brühlerinnen gefühlt Schritt für Schritt näher heran. Aber selbst zehn Minuten vor Schluß war das noch nicht genug (24:29). Brühl jetzt auch spielerisch und kämpferisch voll auf der Höhe verringerte den Abstand von Angriff zu Angriff und siehe da, Maike Röschel erzielte in der letzten Minute den vielumjubelten Ausgleich zum 29.29. Sehr zum Leidwesen der Gäste kamen sie aber nicht mehr an den Ball. Heddesheim, zum X-ten Mal im Zeitspiel hatte das Glück auf seiner Seite, den eine Sekunde vor der Schlußsirene erzielten sie den entscheidenden Treffer zum 30:29 Sieg. Die knappe Niederlage hatten sich die Brühlerinnen letztendlich selbst zuzuschreiben, weil sie in der ersten Halbzeit phasenweise weit unter dem agierten, was selbst ihren eigenen Ansprüchen entspricht.
TV Brühl: Göbel; Zimmermann; Zeko (1), Gross (2/2), Henn (7), Pristl (1), Böhrer (1), Joerg (2), Tomann (4), Röschel (11/2), Schneider.
ako