Badenliga Frauen: TV Brühl – HSG St. Leon/Reilingen 2 15:11 (6:3)
Im Vorfeld der Begegnung deutete aus Brühler Sicht nichts auf störende Begleitumstände hin. Beim Blick auf die Mannschaftsliste schon, denn nicht nur nur die verletzte Lisa Bühn war logischerweise nicht einsatzfähig, sondern genau so wenig auch Julia Werle-Urban, Anja Gross und Franziska Pristl. Kurzerhand entschloß sich Trainerin Kerstin Siebenlist auf Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft zurückzugreifen. Tabea Deuker und Anna-Lena Schneider wurden aufgeboten. Besonders prekär die personelle Situation am Kreis, wo beide Läuferinnen nicht mit am Start waren. Da war schon klar, daß sich das Brühler Angriffsspiel anders aufdröseln wird, als gewohnt.
Mit fehlerhaft läßt sich dann das Spielgeschehen zu Beginn von beiden Teams beschreiben. Während sich das bei den Gästen fast über die gesamten 60 Minuten hinzog, legten die Gastgeberinnen ihre durchaus verständliche Nervosität allmählich ab, zu glänzen vermochten sie allerdings ebenfalls nur wenig. Als der TVB nach sieben Minuten erwartungsgemäß mit 4:1 führte, erkannten die Zuschauer längst, daß die prall gefüllte Gästebank nicht das Potenzial hatte, aus Brühl etwa Punkte zu entführen. Die HSG spielte zwar gefällig nach vorne, aber an der gut gestaffelten TV-Abwehr, hier machte Sophia Schneider ein gutes Spiel, gab es kaum einmal Gelegenheit, sich durchzusetzen. Und wenn doch, stand mit Ann-Kathrin Göbel eine glänzend aufgelegte Torhüterin zwischen den Pfosten. Der Rest bestand aus einfachen Ballverlusten und etlichen Fehlwürfen, oft weit neben oder über den Kasten. So war es kein Wunder, daß die Gäste in der ersten Halbzeit lediglich drei Tore erzielten.
Sehr viel besser machten es an diesem Tag die Brühlerinnen auch nicht. Sie waren spielbestimmend, versäumten es jedoch im Angriff, den Druck auf die HSG-Abwehr aufzubauen, der nötig gewesen wäre. Trotzdem reichte das spielerische Übergewicht zur beruhigenden 6:3 Halbzeitführung. Zu Beginn der zweiten Hälfte machten die Brühlerinnen dann Stück für Stück den Sack zu. Nach 43 Minuten lagen sie bereits mit 12:4 in Front. Von den Gästen kam weiterhin wenig bis nichts. Vier Tore in fast einer Dreiviertelstunde, wo hat es das schon einmal gegeben. Die Gastgeberinnen verloren im Angesicht des sicheren Sieges dann die Sicht auf das Wesentliche. Kaum mehr Kombinationsspiel, zu viele Einzelaktionen, dazu doppelte kurze Deckung. Das brachte die Brühlerinnen noch mehr aus dem Konzept. Schwindende TV-Kräfte brachten die HSG auf 11:14 heran, bevor Vanessa Henn den Schlußpunkt zum 15:11 setzte.
Kerstin Siebenlist: „war froh über die beiden Punkte. Heute zählte nur der Erfolg. Obwohl viele Spielerinnen nicht ihre Normalform erreichten, hat es gereicht. Jetzt haben wir 14 Tage Zeit, bevor es weitergeht. Dann wird es auch wieder besser laufen.“
TV Brühl: Göbel, A. Böhrer; Zeko, A. Schneider, Henn (4), V. Böhrer (3), Joerg (2), Deuker, Tomann (1), Röschel (5/3), S. Schneider.
ako