Weitere Ausfälle nicht zu kompensieren

Badenliga Frauen: SG Heidelsheim/Helmsheim – TV Brühl 24:21 (12:12)

Bei den schon fast routinemäßig personell gebeutelten Brühlerinnen wurde es in den letzten Tagen vor der Partie bei der SG Heidelsheim/Helmsheim zur Gewißheit, daß es immer noch schlimmer kommen kann. Was war passiert? Es gab keinen Mittelblock mehr, denn mit Maike Röschel und Joceline Tomann fielen zwei wichtige Spielerinnen krankheitsbedingt aus. Marie Joerg war die einzig Übriggebliebene. Trainerin Kerstin Siebenlist mußte erneut improvisieren. Erste Maßnahme, Anleihen mit Michelle Linke und Antonia Böhrer aus der Reservemannschaft aufnehmen, zweitens Anja Gross zu großen Teilen mit in die Mitte nehmen, ergänzt abwechselnd durch Michelle Linke und Kristina Zeko. Im Umkehrschluß bedeutete dies, es sollte, weil alternativlos, noch mehr über den Kreis gehen. Und da arbeiteten sich Franziska Pristl und Anja Gross an der gegnerischen, nicht zimperlichen, SG-Deckung ab.

Natürlich mußte auch der Deckungsverband umgestaltet werden. Lisa Bühn, dazu wechselseitig Franziska Pristl und Kristina Zeko, sollten den Ansturm der Gastgeberinnen mittig bremsen. Vor dem Hintergrund der überschaubaren Bank war von der Prämisse, hier zwei Punkte einzufahren, nicht mehr allzu viel übrig, obwohl sich die Spielerinnen noch vor Spielbeginn kämpferisch optimistisch zeigten.

Heidelsheim/Helmsheim mit voller Kapelle am Start, nutzte die Gunst der Stunde und kam mit schnellen Angriffen zunächst vor allem über Links zu ersten Erfolgen (5:2 und 7:4). Brühl zeigte sich davon allerdings völlig unbeeindruckt und blies zur Aufholjagd. Obwohl noch nie zuvor in diesen Formationen antretend, waren natürlich auch technische Fehler unübersehbar, die jedoch mit sehr viel Einsatz ausgeglichen wurden, weil es neben den eigenen Ballverlusten auch Ballgewinne gab. Das gab auch den Gastgeberinnen zu denken, die nach 18 Minuten die erste Auszeit nahmen. Denn in dieser Zeitspanne war der TV Brühl die bessere Mannschaft. Die Abwehr stand sicher und vorne wurden Tore quasi herausgearbeitet, es gab keine einfachen Treffer. Brühl suchte sein Heil logischerweise in den 1:1 Situationen, aber deutete zwischendurch auch spielerische Konzepte an. Geschickte Kreisanspiele führten zu schönen Treffern, Franziska Pristl und die allgegenwärtige Anja Gross waren die Abnehmer. Vier Minuten vor der Pause lagen die Gäste zwei Tore vorne (11:9), das Spiel schien eine ungeahnte Wendung nehmen zu können. Zur Pause ein Patt beim 12.12.

Wie schon in der Vergangenheit mehrmals geschehen, bog die SG in den Anfangsminuten von Halbzeit zwei die Partie erneut um. Halbzeitübergreifend vier Tore in Folge ließen die Gastgeberinnen mit 15:12 in Führung gehen und von dieser Führung zehrten sie bis zum Spielende. Aber selbst ein fünf Tore Rückstand (14:19) ließ Brühl noch im Spiel. Der TV rackerte sich weiter ab, kam aber nie mehr als auf drei Tore heran (18:21 und 20:23). Am Ende blieben die Punkte mit 24:21 in Bruchsal.

Kerstin Siebenlist war nach der Partie „mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Kämpferisch haben wir überzeugt, ebenso in der Abwehr. Die ersten fünf Minuten nach der Pause waren wir nicht da, das hat uns ein weitaus besseres Ergebnis gekostet.“

TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Bühn (2), Zeko (2), Gross (5/3), Henn (2), Pristl (4), Linke (1), Joerg (5), Böhrer, S. Schneider.

ako       

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