Sieg in Heddesheim teuer erkauft

Badenliga Frauen: SG Heddesheim – TV Brühl 21:26 (10:15)

Es war ein denkwürdiger Auftritt den die Brühlerinnen in Heddesheim hingelegt hatten. Sie gewannen mit einer eindrucksvollen spielerischen und kämpferischen Leistung die schwierige Partie bei der SG hoch verdient mit 26:21. In den Jubel nach der Schlußsirene mischten sich allerdings große Sorgenfalten nicht nur bei den Offiziellen der Gäste. In der sowieso schon prekären Personalsituation gab es weitere Hiobsbotschaften, denn mit Lisa Naber und Joceline Tomann fallen erneut zwei wichtige Spielerinnen wohl längerfrisitg aus.

Zurück zum Spiel. Vor Beginn zeigte sich Trainerin Kerstin Siebenlist optimistisch wie immer: „nach dem Erfolg gegen Leimen sind wir auch hier nicht chancenlos. Wenn wir unser Konzept durchziehen ist hier ein Sieg möglich, aber einfach wird das sicher nicht.“

Die Gastgeberinnen, die mit voller Kapelle antraten, bauten wie immer eine 6:0 Wand vor ihrem Kreis auf, viele Möglichkeiten bleiben da nicht, außer man hat einen treffsicheren Rückraum. Da es den beim TVB aktuell nicht gibt, die einzige Schützin, Julia Werle-Urban, ist weiter verletzt, müssen die Brühlerinnen dahin, wo es weh tut. Aber das sind sie Woche für Woche gewohnt.

Die Gäste starteten mit einer offensiven 5:1 Deckung und der Marschroute, dem Gegner keinen Platz zur Entfaltung zu geben. Das setzten die Brühlerinnen 1:1 um. Mit einer lauffreudigen und aggressiven Abwehr nahmen sie der SG Luft und Geschwindigkeit. Gefühlt jeder zweite Heddesheimer Angriff hatte Zeitspielcharakter, Tore blieben Mangelware. Nach einer Viertelstunde hatten die Gastgeberinnen erst zwei Treffer markiert (2:7). Eine Auszeit wurde notwendig. Der Brühler Angriffsschwung zeigte die ganzen Facetten des Gästespiels. Der TVB mit schnellen Beinen und ebenso schnellen Durchbrüchen ließ die SG-Abwehr nicht sonderlich gut aussehen. Diesem Manko begegneten die körperlich überlegenen Heddesheimerinnen mit Härte, oft über das Erlaubte hinaus. Aber die Gäste ließen sich dadurch den Schneid nicht abkaufen. Sie hielten sich zielgenau an die getroffenen Absprachen und lagen zur Pause mit 15:10 vorne.

Jedem war klar, daß die Gastgeberinnen jetzt mit Macht versuchen werden, die Partie zu drehen. Aber auch darauf hatten die Brühlerinnen die passende Antwort. Sie standen weiter kompakt in der Abwehr und warfen kämpferisch alles in die Waagschale. Heddesheim kam einfach nicht näher heran. Das lag natürlich auch am glänzend aufgelegten Brügler Angriff. Hier fielen die eigenen Treffer aus allen Positionen, die SG-Abwehr teilweise weiter im Überforderungsmodus. Nun nahmen auch die übertriebenen Härten weiter zu. Jede TV-Spielerin wurde hart attackiert, gezogen, geschoben, gedrückt und gestoßen, am Boden und in der Luft. Die beiden Unparteiischen hätten die SG-Gangart entscheidender ahnden müssen. Die Folgen waren für die Gäste schwer erträglich. Zunächst kugelte sich Lisa Naber nach einem gegnerischen Angriff die linke Schulter aus. Ein Krankenwagen wurde an die Halle beordert. Glücklicherweise war ein Akteur des TV Hardheim, dessen Männerteam anschließend gegen Heddesheim zu spielen hatte, mit auf die Platte geeilt und hatte die Schulter kurzerhand wieder in die richtige Stellung gebracht. Die Gastgeberinnen wollten jetzt ihre Chance erkannt haben und agierten mit zwei Kreisläuferinnen. Brühl war gezwungen, die Abwehr neu zu ordnen. Aber nur kurz, denn nach wenigen Minuten ereilte Joceline Tomann ein ähnlich traumatisches Schicksal. Unterarmbruch nach einem Zweikampf. Der inzwischen eingetroffene Krankentransport mußte nicht mit einer Leerfahrt wieder heimkehren. Die Brühler Abwehr mußte ein weiteres Mal umgekrempelt werden, auf der Spielerbank verlor sich eine letzte auswechselbare Feldspielerin. Aber die Siebenlisttruppe ließ sich selbst dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Die Gäste kömpften verbissen um den Sieg, den sie sich auch nicht mehr nehmen ließen. Ein Kompliment an die ganze Mannschaft, die sich mit dem 26:21 verdient die beiden Punkte holte. Gottlob haben die Brühlerinnen jetzt drei Wochen Zeit, um sich von dieser Schlacht zu erholen.

TV Brühl: Göbel, S. Pristl; Bühn (2), Henn (5), F. Pristl, Joerg (6/4), Naber, Tomann (4), Gross (1), Röschel (5/1), Edelmann (3).

ako 

    

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