Badenliga Frauen: HSG St. Leon/Reilingen 2 – TV Brühl 28:18 (15:10)
Schon vor Spielbeginn hatten die Brühler Verantwortlichen eine Niederlage gegen die HSG in Reilingen einkalkuliert. Kerstin Siebenlist: „mit dem Minikader hatten wir in den letzten Spielen sehr erfolgreich agiert. Jetzt fehlen mir noch Anja Gross und Lisa Bühn. Dafür rückt aus der 2. Mannschaft, die sowieso schon fast die Hälfte der einsatzfähigen Spielerinnen stellt, Anna-Lena Schneider nach.“ Unter diesen Bedingungen waren weitere Pluspunkte Utopie. Daß am Ende eine 18:28 Niederlage stand, störte beim TVB niemand.
Der Tabellenzweite ging als erklärter Favorit in diese Partie. Die erste und einzige Führung zum 1:0 für die Gäste erzielte Franziska Pristl beim ersten Angriff. Danach kam die HSG auf Betriebstemperatur, zog ihr schnelles Kombinationsspiel auf und stellte die wieder einmal neu formierte Brühler Deckung vor große Probleme. Zudem verloren die Brühlerinnen durch fehlerhafte Abspiele einige Bälle, die die HSG zu Gegenstößen einluden. Nach zehn Minuten hatten die Gastgeberinnen zehn Tore erzielt und hätte TV-Keeperin Ann-Kathrin Göbel nicht mehr als einmal prächtig pariert, hätte es noch öfter im Gästekasten geklingelt. Eine Brühler Auszeit tat Not. Siebenlist justierte ihre Defensive mit Erfolg neu, denn bis zur Pause gelangen der HSG lediglich fünf weitere Treffer, während der TV noch siebenmal traf. Zur Pause führten die Gastgeberinnen mit 15:10.
In der zweiten Halbzeit tat sich wenig erhellendes. St. Leon/Reilingen zog nach Wiederbeginn auf 19:10 davon und war aller Sorgen enthoben. Das galt allerdings nicht für deren Trainer, der trotz der längst gefallenen Entscheidung die kurze Deckung gegen Maike Röschel befahl. Als dann noch Marie Joerg mit einer Fußverletzung ausfiel war guter Rat auf Brühler Seite teuer. In der überaus fairen Partie nahmen jetzt die jungen TVB-Spielerinnen das Heft in die Hand. Da es nun mehr Platz rund um den HSG-Kreis gab, fielen auch wieder Gästetreffer. Victoria Böhrer, als zentrale Akteurin im Mittelblock, erzielte beispielhaft gleich vier Tore. Natürlich gewann die HSG am Ende verdient mit 28:18, aber zu verstecken brauchte sich das Brühler Rumpfteam auch in Reilingen keineswegs.
Kerstin Siebenlist und auch Co-Trainer Sven Gaisbauer: „natürlich waren wir heute chancenlos, das wußten wir schon vorher. Aber die Mädels haben sich gut verkauft. Wir hatten viele Chancen auf weitere Tore, die wir nicht genutzt haben, dazu zu viele technische Fehler, die der Gegner für sich ausgenutzt hat.“
TV Brühl: Göbel, S. Pristl; Joerg (3/2), Henn, F. Pristl (1), Trautmann (1), Deuker (2), V. Böhrer (4), A. Schneider, Röschel (6), S. Schneider (1).
ako