Brühlerinnen mit eindrucksvollem Saisonstart

Badenliga Frauen: TV Brühl – SG Heidelsheim/Helmsheim 26:22 (14:11)

Zum Auftakt der neuen Badenligasaison gastierte der hochgehandelte BWOL-Absteiger Heidelsheim/Helmsheim beim TV Brühl. Mit Blick auf die Aufstellung schwante so manchem Brühler Handballfan wenig Verheißungsvolles, weil die Bank gleich zu Beginn überschaubar darstellte. Trainerin Kerstin Siebenlist mußte nicht nur auf Lisa Bühn und Victoria Böhrer verzichten, auch Sophia Schneider war mit großem Trainingsrückstand noch nicht soweit, wieder eingesetzt zu werden. Zu allem Überfluß war Marie Joerg nach einer Bänderverletzung nur jeweils kurzzeitig auf der Platte zu sehen.

Trotzdem war bei den Gastgeberinnen Optimismus angesagt: „wir haben einen Matchplan. Wenn wir uns über 60 Minuten lang daran halten, haben wir noch lange nicht verloren. Die favorisierte SG will hier ihren zweiten Sieg einfahren, aber wir werden es ihnen so schwer wie möglich machen.“

Gesagt, getan. Die Gäste suchten ihr Heil in schnellen, oft überfallartigen Angriffen. Da galt es für den TVB dagegenzuhalten. Die offensive Brühler Deckung arbeitete unablässig, dem Einhalt zu gebieten. Über weite Strecken gelang das auch, gänzlich auszuschalten war der SG-Angriff natürlich aber auch nicht. Aber da stand ja mit TV-Keeperin Ann-Kathrin Göbel eine Torfrau zwischen den Pfosten, die jede Menge gegnerischer Würfe glänzend abwehrte.

Die Gäste waren anscheinend überrascht, daß die Brühlerinnen das irre Tempo mitgingen, ohne mit der Wimper zu zucken. Und was machte der Angriff der Gastgeberinnen? Angeführt von der überragenden Maike Röschel inszenierten sie ständige Gefahr vor dem gegnerischen Kasten. Brühl spielte zielorientiert, mit geschickten Kombinationen und den gefürchteten 1:1 Situationen, die die Heidelsheimer Abwehr nicht gelöst bekam. Daß die Treffer aus allen Positionen fielen, war der Ausdruck der beeindruckenden mannschaftlichen Geschlossenheit. Das Niveau war absolut badenligatauglich, eine Stunde lang hin und her. Das schlug sich auch auf der Anzeigentafel nieder. Nach 18 Minuten hieß es zum wiederholten Mal unentschieden (8:8), bevor sich die Siebenlist-Schützlinge nach Toren von Maike Röschel, Anja Gross und Vanessa Henn auf 12:8 absetzten. Eine SG-Auszeit änderte anschließend nur wenig. Zur Pause lag Brühl mit 14:11 vorne.

Wer geglaubt hatte, daß die Kraftfrage die Partie in der zweiten Hälfte eine Rolle spielen würde, sah sich getäuscht. Die nie aufsteckenden Gäste kamen wie aus dem Nichts auf 15:16 heran (40. Minute), aber Brühl blieb erstaunlich gelassen und besann sich nach einer Auszeit wieder auf seine Stärken. Die Ansagen fruchteten und weitere schöne Treffer zum zwischenzeitlichen 21:16 waren die Folge. Heidelsheim biß sich indes weiter die Zähne an der aufopferungsvoll kämpfenden TV-Abwehr aus. Einzelaktionen und unvorbereitete Würfe mehrten sich. Brühl ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und spielte die restlichen Minuten locker zu Ende. Nach 60 Minuten hieß es 26:22 für die Gastgeberinnen, die sich diesen Erfolg wahrlich verdient hatten. Aus dem Brühler Team jemanden explizit hervorzuheben wäre nicht gerecht, alle eingesetzen Spielerinnen gingen ans Limit und lieferten eindrucksvoll ab. Das gilt auch für die jugendliche Kristina Zeko, die in der Abwehr eingesetzt war, und sich dort gegen temporeiche Gästespielerinnen gut behauptete.

Das sah auch Kerstin Siebenlist nach Spielschluß so: „ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Alle haben das gebracht, was ich mir vorgestellt hatte. Unsere Abwehr einschließlich Ann-Kathrin Göbel hat stark gespielt. Wir haben wenig technische Fehler produziert und vorne effektiv agiert. Das war der Schlüüsel zum Erfolg.“

TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Zeko, Gross (4/1), Henn (4), Pristl (3), Joerg (2), Werle-Urban (4), Tomann, Röschel (9/3), Schneider.

ako       

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