Badenliga Frauen: TV Brühl – TSG Wiesloch 21:33 (10:20)
Wer im Brühler Lager nach der klaren 24:32 Niederlage in Nußloch gehofft hatte, daß es im Heimspiel gegen die TSG Wiesloch eigentlich nur noch besser werden kann, sah sich schon nach kurzer Zeit eines Besseren belehrt. Gegen die keineswegs überragenden Gäste tat sich fast ein spielerischer Klassenunterschied auf. Nicht nur die nackten Zahlen der 21:33 Niederlage machten viele sprachlos, übrigens die höchste Heimniederlage der gefühlten letzten Jahrzehnte, sondern ihr Zustandekommen. Es gab praktisch nichts, was aus Brühler Sicht positiv zu bewerten war. Die Abwehr weder aggressiv, noch dicht an den Gegenspielern, dazu fehlerhaftes Stellungsspiel, daß es den Wieslocherinnen einfach machte, zu Torerfolgen zu kommen. Die Fehlerquote war exorbitant hoch, Ballverluste und technische Fehler waren an der Tagesordnung. Auch das Positionsspiel war alles andere als zufriedenstellend. Eigene Tore nach gelungenen Kombinationen waren an einer Hand abzulesen.
So war es wenig verwunderlich, daß die TSG die Gunst der Stunde nutzte und schon nach zehn Minuten mit fünf Toren vorne lag (8:3). Eine Auszeit der Gastgeberinnen brachte ebenfalls nichts ein. Weitere zehn Minuten später war die Partie beim 6:14 entschieden. Beim TVB war auch kein Aufbäumen gegen die Niederlage erkennbar, das ganze Team schien völlig von der Rolle. Alles was die Mannschaft sonst auszeichnet wurde schmerzlich vermißt, spielerische Klasse, Kampf- und Laufbereitschaft. Bezeichnend war ein einziger Brühler Treffer nach Tempogegenstoß, auf der anderen Seite eher zweistellig. Die Folge allen Übels war ein ernüchternder Spielstand zur Halbzeit, 10:20.
Auch in der zweiten Hälfte wurde es nicht unbedingt besser. Die Niederlage war sowieso nicht mehr zu verhindern, die Körpersprache entsprechend. Während sich die Brühlerinnen im Hinspiel in Wiesloch (26:25) als das spielerisch bessere Team präsentierten, war davon in eigener Halle nichts zu spüren. Meist waren die TV-Angriffe nicht effektiv genug, um die glänzend haltende Katharina Fiala im TSG-Kasten zu überwinden. Wiesloch spielte nur noch die Uhr herunter, ohne sich voll ausgeben zu müssen, die Schlußsirene eher eine Erlösung nicht nur für den TV-Anhang. Die Brühlerinnen sind allemal in der Lage, wesentlich besser zu spielen, aber gestern Abend war das eben nicht der Fall. Der derzeitige Rang neun ist sicher nicht der eigene Anspruch, aber Realität.
Trainerin Kerstin Siebenlist nach dem Spiel: „alles was wir zuvor abgesprochen hatten, wurde nicht eingehalten. So kann man kein Spiel gewinnen.“
TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Bühn (4), Zeko, Pristl (3), Böhrer (1), Joerg (3/1), A. Schneider, Trautmann, Tomann (2), Röschel (7/1), S. Schneider (1).
ako