Brühl mit zwei Gesichtern

Badenliga Frauen: HG Königshofen/Sachsenflur – TV Brühl 30:24 (11:13)

Nach der guten Leistung zur Saisoneröffnung gegen Heidelsheim/Helmsheim hofften die Brühlerinnen verständlicherweise auf zwei weitere Pluspunkte an der Tauber. Aber daraus wurde nichts, denn die Gastgeberinnen gewannen am Ende sogar verdient mit 30:24.

Die Niederlage hatten sich die Gäste in allererster Linie selbst zuzuschreiben, denn nach einer Halbzeit spielerischer Überlegenheit und 13:11 Führung, vergaßen die Brühlerinnen in der zweiten hälfte das Handballspielen und gaben die Partie völlig unerklärlich und ohne Not aus der Hand.

Trainerin Kerstin Siebenlist mußte auf Torhüterin Ann-Kathrin Göbel und auch auf  die erkrankte Victoria Böhrer verzichten. Brühl begann das Spiel selbstbewußt, mit spielerischen Übergewicht. Die Gäste erspielten sich ihre Torchancen durch schnelles und ambitioniertes Kombinationsspiel, das die HG vor große Probleme stellte. Dazu zeigte die offensive Brühler Abwehr viel Engagement und Laufbereitschaft. Die Wirkung war an der Anzeigentafel abzulesen. Nach den Anfangsminuten (2:2) übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle und gingen in Führung (6:4 und 10:7). Und nach dem 13:9 in der 28. Minute deutete absolut nichts auf eine Änderung des Spielverlaufes hin. Die bahnte sich allerdings noch in Hälfte eins an, denn die HG nutzte kurz vor der Pause praktisch die ersten Brühler Fehler zur Verkürzung des Rückstandes aus, der zur Halbzeit nur noch zwei Tore betrug (11:13).

Was in der zweiten Hälfte passierte, war der worst case der Gäste. Königshofen roch nach den ersten Fehlversuchen der Gäste den Braten und hatte nach nicht einmal zwei Minuten den Ausgleich markiert (13:13). Maike Röschel gelang danach die letzte Brühler Führung, bevor die wieder auferstandene HG mit sechs Treffern in Folge den endgültigen Umschwung einleitete. Die Gästedeckung war nicht mehr Herr der Lage und der Offensive gelang praktisch nichts mehr. Kaum noch sehenswerte Aktionen und Kobinationsspiel,  nur noch Einzelaktionen waren die Folge. Technische Fehler im Übermaß, keine ordnende Hand mehr erkennbar, das war es dann schon. Königshofen war jetzt nicht mehr zu stoppen und Brühl ergab sich dem eigenen Schicksal. So wurde aus einer Partie, die, zieht man die erste Hälfte zu Rate, eigentlich nicht zu verlieren war.

Kerstin Siebenlist war nach dem Spiel bedient: „natürlich kann ich mit solch einer Leistung nicht zufrieden sein. In der zweiten Halbzeit haben wir viel zu viele technische Fehler produziert, hinten wie vorne. Da lief nicht mehr viel zusammen, deswegen geht der Sieg der HG auch in Ordnung.“

TV Brühl; Zimmermann; Bühn (1), Zeko (1), Gross (2/1), Henn, Pristl (3), Joerg (3), Werle-Urban (2), Tomann (2), Röschel (10/3), Schneider.

ako

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