Badenliga Frauen Aufstieg: TSV Rintheim – TV Brühl 30:26 (18:11)
Im mit Spannung erwarteten Halbfinalhinspiel um den Aufstieg in die BWOL unterlagen die Brühler Handballerinnen beim TSV Rintheim mit 26:30. Der Tabellenzweite der Gruppe B reist damit mit einem vier Tore Polster zum Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) nach Brühl. Für den TVB gilt es also, im Heimspiel den Bock noch umzustoßen, um die Finalspiele gegen den Topfavoriten aus Wiesloch zu erreichen. Die TSG gewann ihr Spiel in Viernheim erwartungsgemäß (28:24) und werden sich im Rückspiel in eigener Halle die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen.
Für die Gäste begann die in freundschaftlicher Atmosphäre stattfindende Partie in Karlsruhe durchaus verheißungsvoll (1:0 und 3:3), bevor die Gastgeberinnen mittels fünf Toren in Folge auf 8:3 enteilten. Schon in der Frühphase zeigte sich das Dilemma der Brühlerinnen. Sie agierten ohne Grund nervös und unkonzentriert. Dazu gesellten sich Ballverluste en masse, die die schnellen Rintheimerinnen immer wieder zu Tempogegenstößen nutzten. Auf die 60 Spielminuten addiert, kassierten die Gäste derart leichte Gegentreffer im zweistelligen Bereich. Auf dieser Basis ist eine Begegnung gegen eine Spitzenmannschaft nicht zu gewinnen.
Nach der ersten TV-Auszeit fingen sich die Brühlerinnen etwas, ohne im Anschluß den Rückstand verringern zu können. Da die ansonsten recht gut stehende (5:1) TV-Deckung den wurfstarken Rintheimer Rückraum nicht immer gänzlich abschirmten, setzten sich die Gastgeberinnen bis zur Pause auf sieben Tore ab, Spielstand 18:11.
In der Brühler Kabine gab es anscheinend Redebedarf, denn aufgegeben hatte sich der TVB zu keiner Sekunde. In der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte zunächst jedoch das gleiche Bild. Brühl erzielte zwar einige sehenswerte Treffer, aber die technischen Fehler durchkreuzten die Gästepläne fortwährend. Torhüterin Ann-Kathrin Göbel, die ihrem Team weiter mit guten Leistungen den Rücken stärkte, sah sich viel zu oft in 1:1 Situationen den gegnerischen Angreiferinnen gegenüber. Die zwischenzeitliche Quittung war ein ernüchterndes 15:24 (42. Minute). Trainerin Kerstin Siebenlist zog erneut die grüne Karte und schwor ihre Mädels auf die restliche Spielzeit ein, das da hieß klare Aktionen, keine Pässe die im Nirvana landen, dazu mehr Bewegung, Tempo und mehr Druck auf die gegnerische Abwehr, die nicht den besten Eindruck vermittelte.
Das Angesprochene zeigte Wirkung. Rintheim blieb über acht Minuten ohne Torerfolg, Brühl kämpfte verbissen, um den Rückstand zu minimieren. Jetzt (24:18) war plötzlich Rintheim mit einer Auszeit an der Reihe. Aber die Gäste verkürzten weiter 22:26 und hatten die Riesenchance weiter Boden gut zu machen. Das mißlang; Innenpfosten und anschließender Gegentreffer. Selbst eine Minute vor Schluß beim Stand von 26:29 vergab Brühl eine letzte Gelegenheit, die in einem TSV Treffer zum 26:30 endete.
Fazit: noch ist für Brühl überhaupt nichts verloren, denn spielerisch hatte Rintheim keine Vorteile. Nur die unerklärlich hohe Fehlerzahl kostete dem TVB ein besseres Ergebnis. Den Rückstand im Rückspiel aufzuholen wird sicher kein Zuckerschlecken, aber möglich ist es.
Trainerin Kerstin Siebenlist: „wir haben uns selbst geschlagen, zu viele Fehler produziert. Ann-Kathrin hat gut gehalten, auch die Abwehr war über weite Strecken nicht schlecht und vorne haben wir immerhin, und das auswärts, 26 Tore erzielt. Mal sehen was am Sonntag passiert. Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist ohne Übertreibung, vieles möglich.“
TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Bühn, Gross (6), Henn (6/2), F. Pristl (1), Naber (3), Kemptner, Tomann (2), Röschel (8/2), Schneider.
ako