Brühl nach großem Kampf gescheitert

Badenliga Frauen, Aufstiegsrunde Halbfinale: TV Brühl – TSV Rintheim 23:25 (10:12)

Trotz einer über weite Strecken sehr guten Leistung haben die Brühler Handballerinnen den Einzug in die Finals verpaßt. Der Gast aus Rintheim gewann mit 25:23 auch das Rückspiel und trifft in den Endspielen erwartungsgemäß auf die TSG Wiesloch.

Für die Gastgeberinnen war die Partie nicht frei von weiteren personellen Problemen. Trainerin Kerstin Siebenlist war ebenso unabkömmlich wie Anja Kemptner. Als Interimstrainer fungierte Sven Gaisbauer, der auf der Bank außer weiterer Torhüterinnen lediglich zwei Feldspielerinnen präsentieren konnte. Die Folge war, daß die Hälfte des Teams erneut durchspielen mußte. Als Gegenstück genügte ein Blick auf die andere Seite, die mit gewohnt voller Kapelle angereist war. Aber von derart negativen Begleiterscheinungen ließen sich die Brühlerinnen keineswegs beeindrucken, denn sie wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen.

Und genauso begannen sie auch. Vor großer Kulisse, inklusive Einlaufmädchen unserer E- und D-Jugend, legten sie los wie die Feuerwehr und nach sechs Minuten war der vier Tore Rückstand aus dem Hinspiel mehr als nur aufgeholt, denn da stand es sage und schreibe 5:0. Maike Röschel war zu dem frühen Zeitpunkt bereits dreimal erfolgreich. Danach begann allerdings die Leidenszeit für den TVB. Rintheim hatte sich kurz geschüttelt und zog das gewohnte Spiel auf. Mit viel Druck und noch mehr Tempo beschäftigten die Gäste die Brühler Deckung, die zwar einen guten Job machte, aber Gegentore nicht verhindern konnte. Schnelle Kreuzungen und brandgefährliche Würfe aus dem Rückraum ließen den Vorsprung dahin schmelzen. Da der Brühler Angriff in den folgenden Minuten wenig effektiv war, drehte Rintheim die Partie bis zur 21 Minute auf eine eigene 10:6 Führung. Herausragend dabei Janna Münst (9 Tore), die die die TV-Deckung nie so richtig zu fassen bekam. Aber da aufgeben für die Gastgerberinnen schon immer ein Fremdwort war, verkürzten sie den Rückstand bis zur Pause auf 10:12.

Da nicht davon auszugehen war, daß Rintheim in der zweiten Halbzeit schwächeln würde, ging es für die Brühlerinnen nur über viel Einsatz und vorbildlichen Einsatz. Es entwickelte sich weiter ein faires Spiel auf hohem Niveau, bei dem sich beide Mannschaften absolut nichts schenkten. Rintheim gelang es zwar nicht, sich weiter abzusetzen, aber Brühl genau so wenig, den Rückstand zu verkürzen. Mehrmals gelang es dem TV, diesen bis auf einen Treffer herunterzufahren, (14:15 und 15:16) zum psychologisch wichtigen Ausgleich kam trotz mehrfacher Chancen nie. Zuletzt beim 23:24 in der Schlußminute. Der 25:23 Erfolg des TSV ging durchaus in Ordnung, Nuancen machten den kleinen Unterschied, die breite Gästebank den größeren. Brühl hatte damit den Einzug in die Finals verpaßt, jedoch eine tolle Vorstellung geboten.

Fazit: der TV Brühl hat eine unter den gegenwärtigen Bedingungen gute Saison gespielt und hat die Vorgaben, nicht in die Abstiegsrunde zu müssen, klar übertroffen. Darauf läßt sich aufbauen.

Interimstrainer Sven Gaisbauer war nach der Partie: „hochzufrieden mit der Mannschaft. Wir haben gut gespielt und hervorragend gekämpft. Die Saison ist für uns jetzt beendet, aus der wir hoch erhobenen Hauptes gehen können. Hut ab vor der Leistung.“

TV Brühl: S. Pristl, Göbel, Zimmermann; Bühn, Gross (2), Henn (5), F. Pristl, Naber (3), Tomann (3), Röschel (10/5), Schneider.

ako

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