Am Sonntag, 22.09. um 17.30 Uhr, beginnt für die Brühlerinnen mit dem Spiel bei der TSG Wiesloch endgültig der Ernst des Handballlebens in der Oberliga Baden. Das ist für die erfahrene Mannschaft zwar beileibe nichts Neues, in diesem Jahr allerdings mit veränderten Vorzeichen. Der Grund ist der Rückzug der langjährigen Erfolgstrainerin Kerstin Siebenlist, die sich jetzt der Jugendarbeit beim TV Brühl widmet. Neu auf der Kommandobrücke ist ein alter Bekannter im Trainergeschäft, Örs Konrad. Mit dem gebürtigen Ungar hat sich der TVB eine anerkannt handballerischen Koryphäe an Land gezogen. Konrad, der als Spieler und Trainer mehrere erfolgreiche Stationen in Ungarn und Deutschland hinter sich hat, coacht indes nicht das erste Mal ein Frauenteam. Vor einiger Zeit tat er dies in Birkenau, zuletzt arbeitete er mit der 3. Herrenmannschaft der HG Oftersheim/Schwetzingen.

Schon nach den ersten schweißtreibenden Übungsstunden der Vorbereitung ist er überaus optimistisch, was die Leistungsfähigkeit des Teams angeht. Konrad hatte in der zurückliegenden Runde die letzten Spiele von der Tribüne aus beobachtet und war durchaus angetan, was die Brühlerinnen auf die Platte gebracht hatten.

Für Örs ist die Abwehrarbeit mit das Wichtigste bei seiner Arbeit. „Wir werden als Grundlage die 5:1 Deckungsformation weiter verbessern. Potenzial hat die Mannschaft, das hat sie schon in der Vorbereitung gezeigt. Die Voraussetzungen für das schnelle Spiel nach vorne sind gegeben. Unser Ziel wird sein, leichte Tore zu erzielen, dazu mit schnellem Stoßen die gegnerischen Abwehrreihen unter Dauerdruck zu setzen. Auch die 1:1 Situationen werden ein großes Plus für uns sein, da haben wir einiges zu bieten. Beim Blick auf die Außenbahnen sehe ich noch Verbesserungsbedarf, aber das wird sich geben.“

Saisonziele sind ihm anfangs nicht zu wichtig. „Wenn wir am Ende einen Mittelplatz belegen ist das für mich o.k. Der vier Punkte Abzug wegen des erneut fehlenden Schiedsrichtersolls stören mich nicht sonderlich, auch andere Mannschaften werden da Probleme haben.“

Zu den gehandelten Favoriten hat der neue Trainer eine ganz einfache Erklärung parat: „ich kenne die Mannschaften nicht und konzentriere mich ausschließlich auf unser Spiel.“

Der Kader der Brühlerinnen ist wie üblich fast der gleiche wie in der letzten Runde. Mit einer Ausnahme.  Aus Mundeheim kommt mit Nele Roos Verstärkung. Die vielseitig einsetzbare 22-jährige fühlt sich in Brühl pudelwohl und will ihren Teil zum Teamerfolg beitragen.