Badenliga Damen: TV Brühl – TSG Wiesloch 31:28 (16:15)
Nicht nur die Brühler Handballfans waren gespannt, wie ihre neu formierte Mannschaft in die Saison startet. Nach spannenden 60 Minuten wußten sie Bescheid, denn das Team von Trainerin Kerstin Siebenlist gewann nach hartem Kampf mit 31:28.
Es war quasi wie ein kompletter Neuanfang für den TVB, denn durch die dreifachen personellen Abgänge war nichts mehr, wie es einmal war. Durch das Dilemma, praktisch ohne wurfstarken Rückraum da zu stehen, mußten andere praktikable Lösungen gefunden werden. Diese Krux wog schwer, aber die Mädels, die auf der Platte standen, wußten sich von Anfang an zu helfen. Die Hauptlast trug dabei der neue Mittelblock mit Joceline Tomann, Maike Renkert und Maike Röschel. Das Spielverständnis klappte zwar, wen wunderte es, noch nicht hundertprozentig, wurde aber während der Partie zusehends besser und effektiver. Dazu gesellte sich Rückkehrerin Hannah Edelmann, die sich auf ihrer angestammten Linksaußenposition pudelwohl fühlte und zum Torgarant Nummer eins avancierte. Und das war noch nicht alles. Anja Gross, zwar wie gewohnt am Kreis aktiv, machte tummelte sich auch im Rückraum, wenn dem Dreigestirn eine Verschnaufpause gegönnt werden mußte. Ihren Part übernahm dann Malin Handrick, die ihre Sache gut machte.
Natürlich gab es auf der anderen Seite auch einige Lücken in der ebenfalls neu formierten offensiven Abwehr, was nicht verwunderlich war. Vor allem Wieslochs gefährlichste Angreiferinnen, Carolin Klevenz und Johanna Sauter, tauchten mehr als einmal frei am Kreis auf. Bei den Gästen war jedoch ebenfalls noch nicht alles Gold, was glänzte, aber Torgefahr strömten sie des Öfteren aus.
Von Beginn an versuchte Brühl, das Spiel schnell zu machen und die 6:0 Abwehr der TSG in Bewegung zu bringen. Nach knapp zehn Minuten (4:5) schien die Partie für die Gastgeberinnen in die richtige Richtung zu laufen, denn nach sechs Toren in Folge hieß es überraschend deutlich 10:5 für den TVB. Die schnellen Brühler Angreiferinnen entzogen sich gekonnt ihren Bewacherinnen, entweder gut kombinierend oder in den gefürchteten 1:1 Situationen. Da sich im Anschluß einige technische Fehler einschlichen, waren die Gäste in der Lage bis zum 14:14 Ausgleich zu kommen. Aber Brühl ließ das Spiel nicht kippen und ging mit einem knappen 16:15 Vorsprung in die Kabine.
Würde die Kraft beim TVB reichen, war eine der Fragen, die sich die Zuschauer in der Pause stellten. Zunächst war davon nichts zu spüren, denn die Gastgeberinnen setzten sich zunächst bis auf 20:16 ab. Das störte Wiesloch allerdings noch recht wenig, denn knapp fünf Minuten später lagen sie mit 21:20 vorne. Jetzt, da es ans Eingemachte ging, bewies Brühl Stehvermögen. Konditionell fast am Limit, aber kämpferisch unglaublich stark, zogen sie erneut an den richtigen Fäden. Die Entscheidung fiel zwischen der 50. und 55. Minute, als Brühl die Partie ein letztes Mal drehte und einen drei Tore Vorsprung herauswarf (29:26). Damit waren die Gäste geschlagen, am Ende mit 28:31. Der Sieg der Brühlerinnen war zweifellos verdient. Sie hatten nicht nur die besseren, weil effektiveren Einzelspielerinnen, sondern waren, was Kampgeist und Siegeswillen anging, obenauf.
Trainerin Kerstin Siebenlist: „über den Sieg sind wir natürlich froh, denn das war heute nicht einfach, aber das wußten wir schon vorher. Mit dem Spiel meiner Mannschaft war ich über 50 Minuten lang zufrieden, nur nicht, daß wir zweimal einen klaren Vorsprung hergegeben haben. Ich denke, daß wir noch an so manchen Stellschrauben drehen können und das Spielverständnis wird im Laufe der nächsten Begegnungen auch noch besser werden.“
TV Brühl: S. Pristl, Zimmermann; Li. Bühn, Handrick (1), Gross (3), Edelmann (12/5), Henn (1), F. Pristl, Renkert (7/2), A. Lederer, Tomann (1), Röschel (5), S. Schneider (1), Le. Bühn.
ako