Badenliga Frauen: HG Saase – TV Brühl 32:32 (16:13)
Im Kampf um die Tabellenspitze mußte die HG Saase im Spiel gegen den TV Brühl beim 32:32 einen weiteren Zähler abgeben. Die Bergsträßerinnen sind damit zwar weiter ungeschlagen, haben aber durch die Kollektivstrafe, zwei Minuspunkte wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls, bereits drei Zähler Rückstand auf die HG Oftersheim/Schwetzingen. Gänzlich anders die Situation beim TV Brühl. Sie haben mit der gleichen Doppelbestrafung, Punktabzug plus Geldstrafe, wohl oder übel Leben gelernt und sich mit einer guten spielerischen Leistung in Großsachsen vom schwachen Auftritt in Rot rehabilitiert.
Beiden Mannschaften waren der gegenseitige Respekt voreinander anzumerken. Saase, die letztjährige Heimniederlage gegen den TVB anscheinend noch in den Köpfen, bei den Gästen war es eher die Suche nach den eigenen Stärken und dem zu erwartenden druckvollen Spiel der HG. Nur so war die anfängliche Nervosität auf beiden Seiten zu erklären, die sich in mehreren Ballverlusten und fehlerhaften Abschlüssen zeigte. Beide Teams agierten mit offensiven Deckungssystemen und schnell vorgetragenen Angriffen. Während sich Saase fast einzig auf die Torgefährlichkeit von Maureen Merkel und allenfalls noch auf Saskia Fabig verließ, war das Angebot der Gäste breit gefächerter und für den Gegner schwerer zu lesen. Die Krux im Brühler Spiel war allerdings schon frühzeitig zu erkennen, nämlich die, daß Maureen Merkel an diesem Tag weder am Kreis, noch aus dem Rückraum kommend, zu stoppen war, schließlich war sie mit 15 Toren fast für die Hälfte aller HG-Treffer verantwortlich. Nach dem ersten Abtasten (3:3) setzte sich Saase mit drei Toren ab (7:4). Zu mehr ließen es die Gäste nicht kommen. Sie kombinierten sich selbst immer wieder gekonnt durch die gegnerischen Linien und kamen aus allen Positionen zu Erfolgserlebnissen. Die flinken Stürmerinnen bekam die HG-Abwehr nur schwer unter Kontrolle, oft halfen nur strafwurfverdächtige Fouls, die vom TVB fast gänzlich genutzt wurden. Trotz allen Einsatzes war es ein faires Spiel mit viel Tempo. Zur Pause führten die Gastgeberinnen mit 16:13.
Nach Wiederbeginn sahen die Zuschauer eine andere Brühler Mannschaft. Sie nahmen den Kampf noch mehr an, machten gleichzeitig weniger Fehler und wurden im Angriff effektiver. Jetzt drückten vor allem Maike Renkert und Maren Röllinghoff dem Spiel ihre Stempel auf. Nach fünf Minuten war der 17:17 Ausgleich geschafft und das Geschehen wogte bis zur Schlußsirene hin und her. Beim 20:19 ging Brühl erstmals in Front, aber die körperlich weit überlegene HG glich aus und blieb auf Augenhöhe (24:24, 27:27 und 30:30). Der TVB war spielerisch stärker, variabler, aber Saase hatte Merkel, die immer wieder, manchmal zu einfach, ihre Treffer erzielte. Die Führung wechselte bis zum Schluß im Minutentakt. In der dramatischen Endphase erzielte Maren Röllinghoff das letzte Brühler Tor zum 32:31, das von Merkel egalisiert wurde. Da der TVB den finalen Angriff her schenkte, blieb es beim letztlich gerechten 32:32.
Franz-Josef Höly nach dem Spiel: “wir haben heute vor allem in der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel abgeliefert. Maren Röllinghoff war überragend. Leider haben wir ohne Torhüterinnen gespielt, aber so ist das eben manchmal. Bei Merkel sind wir zu passiv geblieben, hätten öfter herausrücken müssen. Mit dem gerechten Ergebnis bin ich zufrieden, obwohl wir natürlich auch hätten gewinnen können.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Röllinghoff (9/2), Gross (2), Siebenlist, Henn, Pristl (2), Renkert (4), P. Lederer (10/4), Tomann (1), L. Patzschke (2), S. Schneider (1), Le. Bühn.
ako