Landesliga Männer: TV Brühl – TSG Ketsch 27:20 (13:6)
Die pickepackevolle Brühler Schillerhalle war bereit für ein Spektakel der ganz besonderen Art, dem Derby zwischen Brühl und Ketsch. Ein Blick auf die Tabelle erklärt noch mehr, warum. Da standen sich zwei Teams gegenüber, die zumindest aus den Augenwinkeln heraus auf den Spitzplatz schielen. Dabei war die Ausgangslage klar, wer hier gewinnt, bleibt weiter oben ganz dicht beim Geschehen.
Beide Mannschaften mußten Spieler ersetzen, ein Blick auf die Bänke verriet jedoch, daß es an Akteuren nicht mangelt. Die Partie begann mit einem Paukenschlag, der über eine Viertelstunde nachhallte. Ketsch wurde in der Anfangsphase förmlich überrollt und deklassiert. Die Gäste waren nie in der Lage, gegen die Brühler Angriffswellen etwas entgegen zu setzen. Praktisch führte jeder TV-Angriff auch zum Tor. Das Gegenstück sah anders aus. Ketschs Angriffe prallten schon früh entweder an der Brühler Abwehr ab oder Keeper Dominik Wild entschärfte alles, was auf seinen Kasten kam. Ungläubiges Staunen, als nach 19 Minuten eine 10:2 TV-Führung vom Board abzulesen war. Die war hoch verdient. Zwar versuchte Timm Kemptner, die Gästeangriffe zu koordinieren, aber es harkte an vielen Stellen. Zur Pause hatte Ketsch gerade einmal sechs Treffer erzielt. Gab es das schon einmal? Zu allem Überfluß leistete sich Mirco Grünholz eine völlig indiskutable Entgleisung, die in der 28. Minute mit Rot geahndet wurde.
Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte Ketsch, sich besser in Szene zu setzen. Das funktionierte auch nicht unerheblich, denn die Gäste kamen näher, aber an ein Kippen der Partie war nie zu denken. Fynn Janson, der den glücklosen Lucas Zanki ersetzte, bekam jetzt die Hände an die Bälle, die zuvor gefehlt hatten, das änderte aber nichts an der spielerischen Überlegenheit der Brühler, die sich in toller Form vorstellten. Erstmals auf TV-Seite dabei übrigens Neuzugang Tobias Herm, einen besseren Zeitpunkt kann es gar nicht geben. Ketsch war in allen Mannschaftsteilen unterlegen, die deutliche 20:27 Niederlage trotzdem überraschend. Das Brühler Team, von Trainer Gael Zimmermann bestens vorbereitet, war auch mental überlegen, wollte den Sieg mehr.
TV Brühl: Wild, Rohr; Herm, S. Kraft, S. Drees(4), Frisenhan, J. Kraft (6), Dederichs, Jakob (1), Koffeman (7/3), Kürschner, Diehl (6), F. Drees, Kinner (3).
ako