Brühl kommt in Wiesloch unter die Räder

Verbandsliga Frauen: TSG Wiesloch – TV Brühl 42:27 (17:17)

Es war ein Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten, das am Ende den Tabellenführer deutlich  mit 42:27 vorne sah.

Die Gründe für die klare Niederlage sind vielschichtig und wiederkehrend. Das Damoklesschwert der personellen Gegebenheiten lastet schwer auf den Brühler Schultern. Von den neun Feldspielerinnen, die Örs Konrad noch aufbot, waren drei ohne Spiel- und Trainingspraxis. Rückraumspielerin Julia Werle-Urban betrat nach Wochen der beruflichen Abstinenz erstmals wieder das Parkett, Anja Gross war nach mehreren fehlenden Begegnungen ebenfalls wieder dabei und Abwehrspezialistin Sophia Schneider absolvierte quasi als Eintagsfliege ihr erstes Saisonspiel überhaupt. Zu allem Überfluß mußte sich Joceline Tomann nach blauer Karte aus dem Vogelstangspiel die Platte von außen ansehen, weil für zwei Partien gesperrt.

Alles andere als günstige Vorzeichen für das Wieslochspiel. Das sah auch Trainer Örs Konrad so, der seinen Mädels vor Beginn mit auf den Weg gab: „wir haben keinen Druck und spielen das, wozu wir in der Lage sind.“

Das funktionierte in der ersten Halbzeit hervorragend. Mit schnellen Angriffen und gut kombinierend verschafften sich die Brühlerinnen immer wieder Räume für effektive Abschlüsse. Das führte unter der Regie von Maike Röschel, die insgesamt zwölfmal traf, zur 6:2 Führung nach acht Minuten. Die Tabellenführer aus Wiesloch ließen das natürlich nicht auf sich sitzen und hatten beim 7:7 ausgeglichen. Aber die Brühlerinnen setzten sich erneut ab, diesmal auf 13:9. Durch einen TSG-Treffer in der Schlußsekunde kam Wiesloch zum schmeichelhaften 17:17 Ausgleich.

Nach Wiederbeginn zeichnete sich früh ein anderes Bild ab. Wiesloch löste sich aus der Brühler Umklammerung und zog auf drei Toren weg (20:17). Nun bahnte sich auch der fast erwartbare Umschwung an. Das war in erster Linie der nachlassenden Kondition geschuldet. Die Qualitätsverluste auf Grund entsprechend fehlender  Wechselmöglichkeiten, dazu einhergehend technische Fehler, mangelndes Rückzugsverhalten und nachlässige Abwehrarbeit spielten Wiesloch natürlich in die Karten. Der Vorsprung wurde größer und mittels sechs Treffern in Folge war das Spiel beim 27:19 längst entschieden. Der Brühler Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen, mehr war halt nicht machbar. 25 TSG-Treffer in der 2. Halbzeit machen dies deutlich. In der Schlußviertelstunde schienen die Gäste mehrheitlich aber auch verständlicherweise auseinanderzufallen. Der Abpfiff der gut leitenden Schiedsrichter glich für den TVB einer Erlösung.

TV Brühl: Göbel, Pristl; Zeko (1), Gross, Hartmann (6), Rühle (2), Roos (1), Garvanovic (2), Werle-Urban (3), Röschel (12/3), Schneider.

ako               

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