Verbandsliga Frauen: SG Heidelsheim/Helmsheim – TV Brühl 26:23 (10:12)
Brühls Trainer Örs Konrad war vor der Partie in Bruchsal etwas angespannt: „wenn die Saison losgeht, weiß man ja nie so genau, wo man steht.“ Recht hatte er, denn sein Team war auf zehn Spielerinnen zusammengeschmolzen und da galt es, mit seinen Kräften haus zu halten. Zu den bekannten Ausfällen gesellten sich noch Maike Röschel und Franziska Rühle, die beide nicht einsatzfähig waren.
Da mußte die Mannschaft natürlich fast komplett neu aufgestellt werden, der Mittelblock agierte mit Julia Werle-Urban und Joceline Tomann, dazu kamen abwechselnd Kristina Zeko oder der Rest der Brühler Feldspielerinnen. Das funktionierte in der ersten Halbzeit erstaunlich gut. Die flinken Angreiferinnen tankten sich spielerisch immer wieder durch die SG-Abwehr und auch von Außen drohte ständig Gefahr. Dazu stand die aufmerksame Abwehr stabil und Keeperin Sandra Pristl hielt, was zu halten war.
Nach ausgeglichenem Beginn (4:4) zeigten die Brühlerinnen die bessere Spielanlage als die Gastgeberinnen. Der TVB begann sich abzusetzen (11:7 und 12:8), es sah gut für die Gäste aus. Dafür waren auch die Neuzugänge Laura Hartmann, Vanessa Zuber und Viktoria Garvanovic verantwortlich, die sich nicht nur frühzeitig ins Team integriert hatten, sondern auch spielerische Akzente setzten. Letztlich störten nur die beiden Gegentreffer vor der Pause zum 12:10.
Es war ja nicht das erste mal, daß die Brühlerinnen zu Beginn einer zweiten Halbzeit unerklärlicherweise völlig den Faden verloren. Die Zuschauer sahen keine Steigerung des SG-Teams, sondern ein Nachlassen der Gäste, die halbzeitübergreifend sage und schreibe 17 Minuten ohne eigenen Treffer blieben. Fahrig im Aufbauspiel, fehlerhafte Abschlüsse und auch konditionell nachlassend. Das machte sich auch in der Abwehr bemerkbar, wo sich immer öfter Löcher auftaten, die der Gegner ausnutzte. Heidelsheim/Helmsheim erzielte sieben Treffer in Folge und führte mit 17:12, bevor die Gäste in Minute 44 das erste Tor in der zweiten Hälfte erzielten. Das war natürlich zu wenig und zu spät. Die SG, alles andere als sattelfest, bekam jetzt selbst Probleme, weil sich die Brühlerinnen gegen die Niederlage wehrten. Die Gäste kamen zweimal bis auf einen Treffer heran (20:21 und 21:22), am Schluß reichte es eben nicht, zumal von sechs Strafwürfen nur frei verwandelt wurden. Die faire Partie ging schließlich mit 23:26 verloren.
Örs Konrad war nach dem Spiel: „so richtig sauer, weil wir in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht stattgefunden haben. Wir wollten das Spiel über die Runden schaukeln, das geht nicht. Die Niederlage tut richtig weh, weil sie völlig überflüssig war.“
TV Brühl: Pristl, Göbel; Zeko (2), Gross (4), Hartmann (6), Zuber (2), Roos (1), Werle-Urban (5/2), Garvanovic (1/1), Tomann (2).
ako