Frauen Oberliga Baden: HSG Walzbachtal – TV Brühl 35:29 (19:15)
Es war die erwartet schwere Partie, die die Brühlerinnen am Ende mit 29:35 verloren hatten, wobei die sechs Tore Differenz nicht die spielerischen Kräfteverhältnisse widerspiegelten. In der Wössinger Sporthalle trafen zwei gleichwertige Teams aufeinander, die viel zitierten Kleinigkeiten machten auch hier den Unterschied.
Auf der einen Seite, der Drittplatzierte, mit schnellen Vorstößen, ständig Gefahr herauf beschwörend, auf der anderen Seite die Brühlerinnen, die erneut mit personellen Problemen zu kämpfen hatten. Mit Torhüterin Ann-Kathrin Göbel, Abwehrspezialistin Sophia Schneider und Mittelblockerin Marie Joerg fehlten gleich drei wichtige Spielerinnen, dazu die sich gesundheitlich nicht auf der Höhe befindliche Joceline Tomann. Das hieß erneut die Formationen umbauen. Julia Werle-Urban rückte auf die halbrechte Rückraumposition, die Abwehr agierte mit Maike Röschel vorgezogen offensiv und wechselseitigen Außenoptionen.
Nach dem anfänglichen 3:3 zeigten sich dann erste Abstimmungsprobleme. Fehlende Absprachen und Lücken in der TV-Abwehr ließen die HSG nicht unbeantwortet. Nach einer Viertelstunde hatten die Gastgeberinnen bereits zehnmal getroffen (10:6) und weil sich weitere technische Unzulänglichkeiten in Form von Abspielfehlern und ungenauen Pässen breit machten, wurde von den Gästen der grüne Karton ins Spiel gebracht. Aber auch danach wurde es nicht unbedingt besser, beim 16:11 schien die Partie schon früh entschieden. Aber bis zur Pause (15:19) hielt sich das Geschehen in Grenzen, weil auch die Brühlerinnen mit effektiven Abschlüssen glänzen konnten. Das änderte aber nichts an der Tatsache, daß es die Gäste der HSG zu leicht machte, zu Treffern zu gelangen. 19 Tore in 30 Minuten sind einfach zu viele.
Die Gemengelage änderte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst nicht, denn nach nicht einmal drei Minuten hatten die Gastgeberinnen bereits viermal getroffen (23:17). Aber das war es noch lange nicht. Brühl kämpferisch stark erzielte vier Tore in Folge (21:23) und plötzlich war alles wieder offen, zumal auch die Brühler Abwehr jetzt besseren Zugriff auf die HSG Angreiferinnen bekam. Ausgerechnet jetzt einen Strafwurf nicht verwandelt, dazu eine von drei Zeitstrafen, das genügte, um den fünf Tore Abstand wiederherzustellen (28:23). Aber Brühl konterte abermals mit vier Treffern am Stück (27:28). Walzbachtal blieb in dieser Phase sieben Minuten ohne eigenen Treffer, und hätte der TVB bei einem seiner Konter nicht den Pfosten, sondern das Tor getroffen, hätte das den Ausgleich bedeutet. Da das Spiel zu kippen drohte, nahmen auch die Gastgeberinnen eine Auszeit. Das half und brachte nicht nur wieder Ordnung ins eigene Spiel, auch Tore fielen wieder. Beim TV Brühl, das körperlich mittlerweile am Limit agierte, traten Konzentrationsmängel wie unnötige Ballverluste zu Tage, das war es dann. Die Gäste spielten nicht schlecht, hatten die faire Begegnung aber eigentlich schon in der ersten Halbzeit verloren und mußten ständig einem Rückstand hinterher rennen. Das geht in den meisten Fällen eben nicht gut.
TV Brühl: Pristl, Zimmermann; Bühn (1), Zeko, Gross, Rühle (3), V. Böhrer (2), Roos (1), A. Böhrer, Werle-Urban (3), Tomann (6), Röschel (13/5).
ako