Badenliga Frauen: TV Brühl – TSV Rintheim 26:29 (12:12)
Zum Saisonausklang zeigten die Brühlerinnen gegen die Favoriten aus Karlsruhe noch einmal eine tolle Leistung und brachten Rintheim an den Rand einer Niederlage. Daß das am Ende doch nicht reichte, hatte gleich mehrere Gründe. Zum einen an einem ambitioniert spielstarken Gegner, zum anderen am Auslassen mehrerer Großchancen und zu guter Letzt auch mit an den Schiedsrichtern, die an diesem Tag einen fast unterirdischen Job ablieferten.
Die Gastgeberinnen traten am letzten Spieltag mit allen Akteurinnen an, die spielfähig waren, die Bank war fast voll ausgelastet, während sich bei den Gästen personell einige Lücken auftaten. Dann begann eine Partie, die sämtliche Zuschauer auf ihre Kosten kommen ließ. Beide Teams 60 Minuten lang auf Augenhöhe, mit Höllentempo auf höchstem Badenliganiveau.
Der Beginn gehörte Rintheim, das besser aus den Startlöchern kam, als die nervös und manchmal überhastet agierenden Gastgeberinnen. Das legte sich nach knapp zehn Minuten. Da hatte der TVB den ersten zwei Tore Rückstand (2.4) aufgeholt und zum 4:4 ausgeglichen. Aber Rintheim hatte mit Sophie Lutz und Julia Ahlbrand zwei Spielerinnen in seinen Reihen, die für ständige Unruhe und auch Tore sorgten. Ihre Wurfqualitäten waren nicht zu übersehen. Aber natürlich hatten auch die Brühlerinnen etliches zu bieten. Nachdem die Gäste schon bedrohlich entrückt schienen (8:4), begann die TV-Maschinerie zu laufen. Mit flüssigem Kombinationsspiel und Durchsetzungsvermögen rund um den Kreis hatte die Siebenlisttruppe beim 10.10 den viel umjubelten Ausgleich erzielt. Zur Pause stand es wenig später 12:12.
Sofort nach Wiederbeginn gingen die Sturmläufe auf beiden Seiten weiter. Beide Teams suchten ständig danach, Entscheidungen herbeizuführen. Der Kampf ging unablässig weiter und als Joceline Tomann ihre Farben zum 20:19 in Führung schoß (43. Minute), schien alles möglich. Nur schade und gleichermaßen ungewöhnlich, daß der TV alle drei Strafwürfe vergab. Die Gäste blieben davon weiter unbeeindruckt und spielten konstant ihren Gameplan weiter. In der letzten Viertelstunde nahmen dann die Unparteiischen das Heft in die Hand. Gleich fünf Zeitstrafen bekamen die Brühlerinnen aufgebrummt, inklusive Rot gegen Kristina Zeko, Rintheim blieben solche Eskapaden fast völlig erspart, nur eine einzige Zeitstrafe stand da zu Buche, bei wohlgemerkt gleichen Anlässen. Zeitweise standen nur drei TV-Feldspielerinnen auf der Platte. Trotzdem hielt Brühl die Partie noch bis zur 54. Minute bei Stand von 25:26 offen. Eine vergebene Chance und ein Ballverlust machten die Möglichkeit eines Sieges der hervorragend kämpfenden Gastgeberinne zu nichte. Am Ende gewannen die cleveren Gäste, die in Brühl alles geben mußten, mit 29:26.
Kerstin Siebenlist: „ich bin total stolz auf meine Mannschaft. Bis auf die ersten zhehn Minuten haben ein gutes Spiel abgeliefert, das wir hätten auch gewinnen können. Es hat nicht sein sollen, aber damit können wir gut leben. Zu den Schiedsrichtern sage ich besser nichts.“
TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Zeko (2),Gross (3), Henn (3), Pristl (5), Trautmann, Li. Naber, Joerg (4), Linke (1), Tomann (1), Röschel (7), S. Schneider.
ako
Bilder von Dominik Böhm
