Brühl in Wiesloch erfolgreich

Badenliga Frauen: TSG Wiesloch – TV Brühl 25:26 (13:17)

Es war die erwartet schwere Aufgabe, die zumindest im Vorfeld betrachtet, den Brühlerinnen in Wiesloch bevorstand. Die stellte sich zwar als durchaus richtig heraus, wurde aber von den gut aufgelegten Gäste überwiegend mit Bravour zu deren Gunsten bewältigt.

Dabei war Trainerin Kerstin Siebenlist vor Beginn wie immer von ihren Mädels überzeugt, aber: „wie sie heute drauf sind, werden wir sehen. Hinten gut stehen und Fehler minimieren, wenn wir das hinkriegen, sind wir dabei.“ Personell galt es, endlich mal wieder fast aus dem Vollen zu schöpfen. Torhüterin Ann-Kathrin Göbel war ebenso mit dabei wie Lisa Bühn, lediglich Anja Gross mußte aus gesundheitlichen Gründen passen. Ihren Part am Kreis übernahm mit Erfolg Franziska Pristl.

Die ersten Minuten waren auf beiden Seiten von Nervosität und gegenseitigem Respekt geprägt. Wiesloch kam zuerst auf Betriebstemperatur. Torjägerin Johanna Ruß hatte nach sieben Minuten gleich dreimal getroffen, da führten die Gastgeberinnen mit 5:2. Aber danach war von ihr nur noch wenig zu sehen. Brühls Abwehr hatte ihren Aktionsradius geschickt verkleinert und begann jetzt selbst die Spielgestaltung zu übernehmen. Mit schnellen Angriffen, schönen Kombinationen und effektiven Abschlüssen nahmen sie die Wieslocher Deckung förmlich auseinander. Sieben Tore in Serie zur eigenen 9:5 Führung bedeutete die längst fällige TSG-Auszeit. Die half aber nichts. Die Gäste, nun in Spiellaune, erhöhten ihren Vorsprung bis zum 16:9 weiter. War das schon die halbe Miete? Nicht ganz, denn in den letzten fünf Minuten vor der Pause klappte bei den Gästen nicht mehr viel, Fehlwürfe, ungenaue Pässe, Ballverluste und mangelndes Rückzugsverhalten brachten Wiesloch wie aus dem Nichts wieder ins Spiel (13:16). Grund zur Beruhigung war der Treffer in der Schlußsekunde durch Vanessa Henn zur 17:13 Halbzeitführung.    

In der Pause wurden wohl eigene Fehler analysiert und, wie sofort zu erkennen war, bereinigt. Die Gäste spielten wie aus einem Guß, der Mittelblock war von der TSG-Abwehr nicht zu stoppen. Die Folge war ein sieben Tore Vorsprung nach einer Viertelstunde (23:16). Und da die klare Führung nur minimal kleiner wurde, 26:20 in Minute 54, war der Rest nur noch Formsache. Der 26. Treffer durch Lisa Bühn sollte aber der letzte sein. Jetzt schienen den Gästen die Kräfte auszugehen. Tempo und Konzentration ließen nach, nur noch Einzelaktionen und kaum noch geglückte Kombinationen oder Kreuzungen. Dies waren die hallo wach Momente für die schon zuvor geschlagenen Wieslocherinnen, die jetzt zur offenen Deckung übergingen. In der hektischen Schlußphase des fairen Spiels holten sie Tor um Tor auf und kamen bedrohlich nahe, schließlich war nach dem 25:26 noch über eine Minute zu spielen. Gottlob agierten die Brühlerinnen besonnen und spielten die Uhr herunter. Erst drei Sekunden vor Schluß kam die TSG wieder in Ballbesitz. Das war zu wenig. Der 26:25 Sieg der Gäste war völlig verdient, sie machten sich am Ende allerdings selbst das Leben schwer.

Kerstin Siebenlist: „unser Sieg war verdient. Wir hatten zwei schwierige Phasen, jeweils zehn Minuten in der ersten und zehn in der zweiten Halbzeit. Über die restliche Spielzeit gesehen waren wir die spielstärkere Mannschaft, die zu recht die beiden Punkte hier mitnehmen.“  

TV Brühl: Göbel, A. Böhrer; Bühn (3), Zeko (1), Henn (1), Pristl (3), V. Böhrer, Werle-Urban (2), Tomann (4), Röschel (9/3), Schneider, Joerg (3/1).

ako          

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