Badenliga Damen: TV Brühl – HG Saase 31:35 (17:17)
Mit 35:31 gewannen die Gäste von der Bergstraße die hart umkämpfte Partie beim TV Brühl. Der Spielausgang gab zwar dem im Vorfeld von den Experten prognostizierten recht, allerdings mußte die favorisierte HG selbst bis an die eigenen Grenzen gehen, um die anvisierten Punkte mitzunehmen. Trainer Franz-Josef Höly war vor Beginn der Begegnung wieder einmal gezwungen, seine Reihen umzustellen. Joceline Tomann fiel mit einer Bänderverletzung aus. Ihren Mittelplatz übernahm in ihrem ersten Einsatz nach über 18 Monaten Abwesenheit Maike Renkert. Höly ging das Risiko ein und wurde nicht enttäuscht. In den zurückliegenden Jahren waren es die Brühlerinnen gewohnt, daß die HG Saase mit viel Power vom Anpfiff weg die Entscheidung suchte. Die Gäste, mit viel Selbstvertrauen und noch mehr Routine ausgestattet, schossen zwar das erste Tor, dann nahm die Partie aber einen für viele überraschenden Verlauf. Die junge Mannschaft des TVB nahm das Tempospiel an und brachte die HG-Abwehr mächtig ins Schwitzen. Die 6:0 Formation war gezwungen, sich ständig zu bewegen, um den Angriffen der Gastgeberinnen zu begegnen. Dies war nicht einfach, denn die quirligen Brühlerinnen kombinierten sich gekonnt durch die gegnerische Deckung oder suchten gewinnbringend die 1:1 Situationen. Das klappte vorzüglich, denn nach sechs Minuten führten sie mit 5:1.Dann schlichen sich die ersten technischen Fehler ein, die die Gäste sofort bestraften. Sie suchten immer den direkten Weg zum Tor und waren wegen ihrer physischen Überlegenheit ein ständiger Gefahrenherd. Die bullige Maureen Merkel war kaum zu halten und traf zehnmal, dazu führte Spielgestalterin Saskia Fabig klug Regie. Die Folge war der Gleichstand zum 6:6. Brühl nahm eine erste Auszeit, um sich neu einzustimmen. Die verfehlte nicht ihre Wirkung, denn jetzt erzielten sie wieder eigene Treffer. Da die Gäste im Angriff stets torgefährlich agierten, entwickelte sich ein auf hohem Niveau stehendes faires Spiel auf Augenhöhe. Im Gleichschritt ging es der Halbzeitpause entgegen (9:9, 13:13 und 16:16). Nach 30 Minuten wurden mit 17:17 die Seiten gewechselt.
Auch die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte (19:19). Erst die einzige Zeitstrafe in der zweiten Halbzeit brachte die HG in eine bessere Ausgangsposition. Drei Tore in Folge gereichte Saase zur 23:19 Führung. Damit nicht genug erzielten die Gäste drei Tore zum 26:19. Das roch nach mehr als einer Vorentscheidung. Aber der TVB gab nicht auf. Die Youngster warfen ihre letzten Kraftreserven in die Partie und rückten der HG noch mehrmals dicht auf die Pelle (27:31 und 30:32). Hätten die Gastgeberinnen nicht zu viele einfache Fehler produziert, wäre mehr drin gewesen. So schaukelte die clevere und abgezockte Mannschaft der HG Saase die Partie noch relativ sicher über die Bühne, obwohl auch ihr in den letzten zehn Minuten die Luft ausging. Aber das reichte gegen aufopferungsvoll kämpfende Brühlerinnen, die sich nach der 31:35 Niederlage nichts vorzuwerfen hatte.
Franz-Jusef Höly sah das genauso: „Hut ab vor meinen Mädels. Sie haben nie aufgegeben und dem Gegner viel abverlangt. Wenn Mannschaften so routiniert und mit viel Cleverness auftreten, haben wir es natürlich noch schwer. Aber die Zeit läuft hierbei für uns.”
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (2), Röllinghoff (3), Gross (1), Henn (1), Pristl (3), Renkert (2), Naber (3), P. Lederer (12/8), Röschel (3), S. Schneider (1), Le. Bühn.
ako