Landesliga Männer: TG Laudenbach – TV Brühl 30:30 (18:16)
Finale furioso in Laudenbach. In einem denkwürdigen Spiel sah der TV Brühl nach 60 dramatischen Minuten wie der Sieger aus. Doch mit dem letzten Wurf der Landesligasaison, erzielten die Gastgeber nach Ertönen der Schlußsirene per Siebenmeter noch den 30:30 Ausgleichstreffer, der den Gästen wegen des schlechteren Torverhältnisses den Titel kostete.
Die Partie an der Bergstraße war an Brisanz nicht zu überbieten. Laudenbach hatte bei positivem Spielausgang noch die Möglichkeit über die Relegationsspiele die Klasse zu halten, Brühl die historische Chance den Landesligatitel zu holen. Dementsprechend ging es in der proppenvollen Bergstraßenhalle vom Anpfiff weg bedingungslos zur Sache. Beide Teams gingen bis an die Grenzen, auch was die sprichwörtlichen Härten anging. Laudenbach legte ein Höllentempo vor, Brühl hielt dagegen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, Kleinigkeiten waren mit entscheidend. Laudenbach ging nach einer Viertelstunde (7:7) erstmals mit mehr als einem Tor in Führung, kurz vor der Pause sogar mit drei (17:14). Zur Pause hieß es 18:16. Aus Brühler Sicht waren die 18 Gegentore einfach zu viel, die 5:1 Abwehr nicht immer so präsent wie gewünscht, die Hausherren nutzten dies immer wieder konseqent aus.
Nach Wiederbeginn hatte Brühl seine Deckung auf 6:0 umgestellt, die gefährlichen TG-Spitzen dadurch nur noch eingeschränkt erfolgreich. Die fehlenden Treffer waren wie Wasser auf den Mühlen der Gäste. Nach fünf Minuten war der Rückstand aufgeholt und als Björn Koffeman zum 21:20 einschoß, war die erste Brühler Führung fällig. In der zweiten Hälfte lieferte Dominik Wild im TV-Kasten eine blitzsaubere Leistung ab, was einen Mannen sichtlich weiteren Auftrieb verschaffte. Aber auch Laudenbach blieb weiter dran und dachte nicht ans Aufgeben. Deren Aktionen wurden jetzt nicht mehr mit dem Tempo vorgetragen wie zu Beginn. Brühl jetzt auf der Erfolgswelle. Zweimal lagen sie mit drei Toren vorne (27:24 und 28:25), da ware noch sieben Minuten zu spielen. Die crunch time eine einzige Nervenschlacht und da hatten die Gastgeber plötzlich die besseren Karten. Die Gäste sahen sich schon als Sieger, vertändelten jedoch in den letzten Minuten die Bälle mehrmals und Laudenbach glich in der 60. Minute zum 29:29 aus. Als Dominic Diehl mit dem letzten Brühler Angriff sieben Sekunden vor Schluß das 30:29 erzielte, brachen auf der Tribüne beim TV-Anhang bereits alle Dämme. Zu früh, wie sich herausstellte. Nach einem Foul nach 59:58 gab es Strafwurf für die Hausherren. Der Rest ist bekannt.
Die Welt brach für den TVB nicht zusammen, im Gegenteil. Die Saison war grandios, als Aufsteiger praktisch ohne Chance die Klasse zu halten, am Ende der Titel eines Vizemeisters. Chapeau.
Trainer Gael Zimmermann war nach dem Spiel noch gezeichnet den Ereignissen sprach: „von einer tollen Saison seiner Männer, die alles gegeben hatten und doch nicht belohnt wurden. Die erste Halbzeit waren wir in der Deckung nicht aggressiv genug, gaben den Gegnern zu viel Platz. In der zweiten Hälfte lief es besser. In der Schlußphase war Laudenbach einfach cleverer. Im Grund ist das Unentschieden das gerechte Ergebnis, auch wenn es noch etwas weh tut, daß wir es nicht geschafft haben.“
TV Brühl: Kuderer, Wild, Hasiba; S. Drees (5), O. Palme (1), S. Kraft (2), J. Kraft, Noske (3), Dederichs (1), Koffeman (8/2), Kinner (3), Diehl (3), Schäfer (4), F. Drees.
ako