Frauen Oberliga Baden: TV Brühl – SG Heidelsheim/Helmsheim 28:31 (14:18)
Auch am Sonntag nach dem Heimspiel gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim gab es wieder lange Gesichter bei den Gastgeberinnen. Statt der erhofften Wende verloren die Brühlerinnen auch dieses so wichtige Spiel mit 28:31.
Die Gründe für den verpatzten Auftritt sind vielschichtig. Die Mannschaft ist mittlerweile verunsichert. Was zuvor gut funktioniert hat, tut es aktuell nicht. Die Schwachstellen ziehen sich wie ein roter Faden über das ganze Spielfeld. Die Abwehr zu löchrig und ohne die nötige Aggressivität, dazu lassen sie den Gegenspielerinnen zu viel Platz beim Spielaufbau, bis hin zu den Abschlüssen. Zwölf Strafwürfe für die Gäste sprechen auch hier eine eindeutige Sprache. Auch die Offensivabteilung begeht trotz allen Bemühens zu viele Fehleinschätzungen. Unvorteilhafte Pässe, Abspiel- und Fangfehler, sowie und ungenaue Abschlüsse sind nicht gerade zielführend. Natürlich muß jedoch auch berücksichtigt werden, daß im Spiel gegen die SG gleich mehrere Spielerinnen nicht einsatzfähig waren. Marie Joerg und Lisa Bühn meldeten sich krankheitsbedingt ab, Nele Roos muß nach Nasenbeinbruch noch pausieren. Trainerin Kerstin Siebenlist, die erneut den berufsbedingt fehlenden Örs Konrad vertrat, war dadurch gezwungen, erstens die Abwehr umzubauen und zweitens den Mittelblock neu zu justieren. Da kann natürlich nicht alles so klappen, wie geplant. Irgendwo fehlte es immer an irgendwas. Und wenn sich das über 60 Minuten erstreckt, verliert das Team auch gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner wie die SG, die die Brühlerinnen im Hinspiel noch locker mit 28:21 bezwungen hatte. Es kommt so einiges zusammen, was das Punktesammeln weiter erschwert.
Dabei begann es für die Gastgeberinnen zunächst nicht schlecht, bis zur 21. Minute lagen sie immerhin, mit viel Aufwand betreibend, noch 13:11 vorne. Bis dahin hatten die Brühlerinnen bereits wieder zwei Strafwürfe nicht verwandelt, bevor Julia Werle-Urban das Heft des Handelns in die Hand nahm und nicht nur sehr sicher die restlichen vier Siebenmeter verwandelte, sondern noch weitere sechs Treffer erzielte. Die letzten neun Minuten der ersten Halbzeit verliefen, was das Brühler Toreschießen anging, spärlich, denn den Gastgeberinnen gelang nur noch ein einziger Treffer. Das war zu wenig, um den Pausenstand von 14:18 noch erfreulicher zu gestalten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam es zum Entsetzen der Brühler Handballfans noch schlimmer, denn die Gäste zogen schnell auf sieben Tore weg (16:23). In höchster Not legte der TVB den grünen Karton auf den Tisch. Die Auszeit verlief alles andere als geräuschlos, aber das wirkte anscheinend, denn die Brühlerinnen verlegten sich jetzt auch den kämpferischen Teil des Spiels. Und das können sie immer wieder gut. Aufgeben gilt nicht. Plötzlich war auch die Körpersprache eine andere. Brühl verkürzte den Rückstand zusehends, beim 24:26 erstmals bis auf zwei Treffer. Die SG wankte, fiel aber nicht. Als nach einer Gästeauszeit Victoria Böhrer den Anschlußtreffer zum 28:29 erzielte, war noch alles möglich. Aber die letzten Tore erzielten die Gäste, obwohl der TVB noch mehrmals die Gelegenheit hatte, das Unheil noch komplett abzuwenden. Zu hektisch die Aktionen und zu fehlerhaft im Bemühen, das Ruder doch noch herumzureißen. Am Ende stand zu lesen 28:31. Der Sieg der Gäste war dabei nicht einmal unverdient.
TV Brühl: Göbel, Pristl; Zeko, Gross (5), Rühle (1), Böhrer (1), Linke, Werle-Urban (10/4), Tomann (2), Röschel (8), Schneider (1).
ako