Oberliga Frauen: SG Heddesheim – TV Brühl 16:21 (10:11)
Dank einer herausragenden Teamleistung haben die Brühlerinnen das Titelrennen durch den 21:16 Sieg in Heddesheim noch spannender gemacht, als es ohnehin schon ist. Die SG ist durch die Niederlage zwar immer noch Tabellenführer, aber die Konkurrenz aus Rintheim und Birkenau ist den Heddesheimerinnen noch dichter auf die Pelle gerückt.
Es ist müßig sich darüber Gedanken zu machen, ob die Gastgeberinnen in den Köpfen vor Spielbeginn die Partie schon gewonnen geglaubt hatten, vor allem mit Bezug auf den 27:18 Erfolg beim Hinspiel in Brühl. Jedenfalls hatte sich die SG die anschließende Partie bestimmt anders vorgestellt, denn mit dem TV Brühl war von Anbeginn nicht zu spaßen. Trainer Örs Konrad mußte krankheitsbedingt auf Kreisläuferin Nele Roos verzichten, dazu ist die Saison für Marie Joerg bereits vorzeitig beendet. Positiv, daß Abwehrspezialistin Sophia Schneider wieder mit auflief. Heddesheim wie gewohnt mit voller Kapelle.
Die Gäste begannen konzentriert und lagen durch zwei Strafwürfe von Maike Röschel schnell vorne. Heddesheim spielte wie erwartet mit einer 6:0 Abwehr und genauso erwartet mit schnellen Kombinationen nach vorne drängend. Allerdings stellte sich den Attacken eine Brühler Deckung in den Weg, die die Angreiferinnen stets von der gefährlichen Zone vor dem eigenen Kasten fernhielt. Die TV-Abwehr machte einen tollen Job, läuferisch super und kämpferisch vorbildlich. Auch das Übernehmen und das gegenseitige Aushelfen klappte wie am Schnürchen. Kurz: Heddesheim hatte über 60 Minuten immense Probleme, zu effektiven Abschlüssen zu kommen. Und wenn gab es da noch eine weitere schier unüberwindliche Hürde, die hieß Ann-Kathrin Göbel im Gästetor. Sie hielt einmal mehr überragend und machte es den Gastgeberinnen immer schwerer Tore zu erzielen. Bezeichnenderweise fiel der erste SG-Treffer in der 6. Minute. Besser machten es da die Brühlerinnen, die sich vielfach einen Weg durch das Heddesheimer Bollwerk erspielten. Julia Werle-Urban nahm die Regie in die Hand verteilte nicht nur geschickt die Bälle, sondern erzielte selbst acht Tore. Nach einer Viertelstunde, bei eigener 9:4 Führung, eine Schrecksekunde, als Spielmacherin Maike Röschel verletzt von der Platte mußte. Sie kam wegen einer Fußverletzung erst in der zweiten Hälfte sporadisch wieder zum Einsatz. Das brachte die Gäste kurzzeitig aus dem Konzept und in Minute 25 erzielten die Gastgeberinnen den erst- und einmaligen Ausgleich zum 10:10, bevor Lisa Bühn mit dem letzten Treffer vor der Pause ihre Farben mit 11:10 in Führung schoß.
Was würde in der zweiten Halbzeit passieren? Reichen bei den Gästen die Kräfte für 60 Minuten? Die Antwort lieferten Brühlerinnen postwendend bis zum 14:10. In der zweiten Hälfte erzielten die Gstgeberinnen ihren ersten Treffer erst nach über zehn Minuten. Eine SG-Auszeit nach dem 11:16 brachte so gut wie nichts. Brühl trotz einiger Ballverluste effektiver und die bessere Mannschaft. Heddesheim kam nicht weiter heran. Das lag natürlich auch an Torhüterin Sandra Pristl. Sie kam zu drei Kurzeinsätzen auf die Platte, genauer gesagt zu drei SG-Strafwürfen. Und siehe da, Pristl entschärfte alle drei Siebenmeter mit tollen Reaktionen. Die Gäste überstanden alle Angriffe der Heddesheimerinnen praktisch schadlos, das hervorragende Defensivspiel klappte bis zur Schlußsirene, und das ohne jede Zeitstrafe. In Gefahr war der TV-Sieg nie mehr, die Brühlerinnen erzielten weitere Tore, exemplarisch ist hier Anja Gross genannt, die sich am Kreis trotz Doppelbewachung immer wieder durchsetzte, während sich die SG mit ganzen sechs Treffern nach dem Seitenwechsel zufrieden gaben mußte. Der 21:16 Gästesieg war völlig verdient, die Mannschaftsleistung überragend, das Vorrücken auf Platz acht beeindruckend.
Trainer Örs Konrad sprach nach der Partie: „von einer sehr guten Abwehrleistung als Garant für den Sieg. Wenn wir so spielen können wie jeden Gegner schlagen. Die geschlossene Teamleistung war mit entscheidend für unseren Erfolg.“
TV Brühl: Göbel, Pristl; Bühn (2), Zeko, Gross (4), Rühle, Böhrer (2), Werle-Urban (8/3), Tomann (1), Röschel (3/3), Schneider (1).
ako
