Badische Oberliga Frauen: TSV Birkenau – TV Brühl 20:27 (9:11)
So kann es manchmal gehen, denn unerwartete Siege sind noch immer die schönsten und daß ausgerechnet die Partie in Birkenau so enden würde, war gelinde gesagt nicht vorhersehbar. Birkenau gehört zwar weiterhin zu den Aufstiegsaspiranten, zuvor mit makelloser Heimbilanz, hat jedoch mit dem Abzug von fünf Punkten wegen fehlendem Schiedsrichtersoll erheblich darunter zu leiden.
Im Spiel gegen die zuletzt mit Leistungsschwankungen kämpfenden Brühlerinnen galten die Gastgeberinnen natürlich als Favoriten. Diesem Anspruch wurde der TSV allerdings nicht gerecht. Das lag in allererster Linie am Auftreten des TV Brühl. Sofort nach Spielbeginn erkannten zumindest die Gästeanhänger, daß mit den Brühlerinnen, verglichen mit den vergangenen Begegnungen, alles andere als zu spaßen ist. Das ging in der Abwehr los und hörte auch in Angriff nicht auf. Die TV-Defensive stand wie ein Fels in der Brandung und ließ die Birkenauerinnen nie zur gewohnten Entfaltung kommen. Wenn der TSV dennoch zu Abschlüssen kam stand mit Ann-Kathrin Göbel eine Meisterin ihres Faches im Brühler Kasten. Ein Extralob von Aushilfstrainerin Kerstin Siebenlist, Coach Örs Konrad war beruflich nicht abkömmlich, erhielt Sophia Schneider. Die Abwehrspezialistin machte eine glänzende Partie und erzielte als Rechtsaußen selbst vier blitzsaubere Tore.
Bereits nach 14 Minuten lagen die Gäste mit 6:3 in Führung, dem TSV gelang während des gesamten Spiels nicht eine einzige. Eine Birkenauer Auszeit half nur partiell und auch Kerstin Siebenlist zog vorausschauend nach dem 9:8 den grünen Karton, um der Gefahr einer Wende entgegenzuwirken. Auch das paßte, zur Halbzeit lagen die Gäste verdient mit 11:9 in Front.
Nach dem 11:10 Anschlußtreffer des TSV begann das Brühler Offensivspektakel. Die Gäste steigerten das eh schon hohe Tempo und erzielten fünf Tore in Folge. Spätestens jetzt war erkennbar, daß die TV-Treffer aus allen Positionen fielen und nicht nur aus der Mitte heraus. Damit waren die Brühlerinnen wesentlich schlechter auszurechnen, zumal ihnen nur ganz wenige technische Fehler unterliefen . Keine zehn Minuten später war Birkenau beim 13:22 endgültig geschlagen. Der Rest war dann Schaulaufen, das nach 60 Minuten beim 27:20 Erfolg der Gäste ein umjubeltes Ende fand. Während Birkenau in der zweiten Halbzeit lediglich elfmal traf, warf der TVB sechszehn Treffer.
Kerstin Siebenlist nach dem Spiel: „heute haben die Mädels gezeigt, was sie wirklich können. Wirklich eine tolle Teamleistung ohne viele Einzelaktionen“.
TV Brühl: Göbel, Pristl; Bühn (3), Zeko, Gross (2), Rühle (3), Böhrer (2), Joerg (3), Werle-Urban, Tomann (2), Röschel (8/3), Schneider (4).
ako