Kein Sieger in Brühl

Kein Sieger in Brühl

Frauen Oberliga Baden: TV Brühl – TSV Rot-Malsch 25:25 (13:14)

Das spannungsgeladene Spiel der beiden Teams aus Brühl und Rot-Malsch war nichts für schwache Nerven und hatte nach 60 heiß umkämpften Minuten mit 25:25 den gerechten Spielausgang gefunden.

Die Kontrahenten starteten mit unterschiedlichen Herangehensweisen mit den gleichen Zielen, dem Spielgewinn. Brühl plante mit offensiver 5:1 Deckung und mit schnellen Vorstößen zum Erfolg zu kommen, während die Gäste, selbst mit stets gefährlichen Offensivattacken ausgestattet, überlegt die Angriffe ausspielend, immer für Torgefahr sorgten. Auf der TSV Bank hatte sich dazu natürlich auch die Erkenntnis durchgesetzt, die Brühler Schlüsselspielerin Maike Röschel irgendwie am Toreschießen zu hindern. Wie, das sahen die Zuschauer schon nach wenigen Sekunden. Durch konsequente Manndeckung sollte sie aus dem Spiel genommen werden. Das klappte auf der einen Seite zufriedenstellend, auf der anderen Seite setzten sich die Gäste der Gefahr aus, daß den Gastgeberinnen mehr Raum für deren Aktionen zur Verfügung stand. Natürlich hatte auch die Brühler Deckung alle Hände voll zu tun, um Einschläge im eigenen Kasten zu verhindern. Durch großen Einsatz gelang dies auch recht gut. Vor allem galt es, auf die Rückraumschüsse von Mara Müller zu reagieren, sowie auf die nicht zimperliche Unruhestifterin Ronja Schwab mindestens ein Auge zu werfen.

Nach der ersten Abtastphase (2:2) setzten sich Gäste mit drei (7:4), wenig später mit 10:6 ab. In dieser Zeitspanne erlaubten sich die Gastgeberinnen einige technische Fehler, die der TSV umgehend nutzte. Erst allmählich fanden sich die Brühlerinnen. Sie erzielten nun selbst sehenswerte Tore auch über die Außen Victoria Böhrer und Sophia Schneider, sondern trieben durch konsequente Abwehrarbeit die Gäste mehr und mehr ins Zeitspiel, Notwürfe waren die Folge. Brühl hatte bald zum 11:11 ausgeglichen. Die beiderseitigen stürmischen Attacken trieben auch die Quote der Strrafwürfe in die Höhe. Insgeamt 17 Siebenmeter verhängten die Unparteiischen, die Strafzeiten hielten sich dagegen in Grenzen. Die abwechslungsreiche Partie wogte weiter hin und her, Vorteile gab es minimale, einmal hüben wie drüben. Und wenn es Maike Röschel einmal gelang, sich der Sonderbewachung zu entziehen, brannte es sofort lichterloh von dem Gästekasten. Zur Pause führte Rot-Malsch mit 14:13.

Nach Wiederbeginn ging es genauso weiter. Mit Macht und Tempo suchten beide Teams ihre Chancen. Für den TVB kam es in Minute 44 (17:19) vermeintlich knüppeldick. Glatt Rot für Marie Joerg. War das eine Vorentscheidung? Nein, denn den Gastgeberinnen gelang es, diesen Ausfall mit noch mehr Laufarbeit und das Verteilen von Verantwortung auf noch mehr Schultern, zu kompensieren. Lisa Bühn und Maike Röschel glichen aus (19:19) und nach dem 21:21 waren es die gleichen Spielerinnen, die für einen nicht für möglich gehaltenen drei Tore Vorsprung sorgten (24:21). Eine Gästeauszeit folgte, danach wütendes Anrennen des TSV. In der hektischen Schlußphase gelang nicht mehr alles und in den letzten drei Minuten (25:23) gelang es den Brühlerinnen bei mehreren Versuchen nicht, weitere Treffer zu setzen. Das Gegenteil trat ein, denn den Gästen gelang der Ausgleich zum 25:25. Im Anschluß hatten beide Mannschaften noch mehrmals die Chance zum Sieg, ein Treffer wollte nicht mehr fallen. Allein Torhüterin Sandra Pristl hielt in den Schlußminuten den einen Punkt fest. Das Unentschieden war das einzig gerechte Ergebnis in dieser spannenden Begegnung, für den TVB eher ein gewonnener, als verlorener Punkt.

Das sahen auch die beiden Verantwortlichen auf der Brühler Bank so: „wir haben gut, aber nicht so überragend gespielt wie in Birkenau. Die rote Karte hat uns natürlich weh getan, aber wir haben es so gut wie wir konnten, kompensiert. Das Unentschieden war wohl gerecht, auf unsere beiden Torhüterinnen war wie immer Verlaß.“

TV Brühl: Göbel, Pristl; Bühn (3), Zeko, Gross, Rühle, Böhrer (3), Roos, Joerg (1), Werle-Urban (1), Schimmel, Tomann (1), Röschel (13/8), Schneider (3).

ako 

                

Fotos: Dominik Böhm

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