Überraschende Heimniederlage

Badenliga Frauen: TV Brühl – HSG Walzbachtal 27:28 (13:12)

Die alte Weisheit, daß es manchmal anders kommt als man denkt, hat auch heute noch seine Gültigkeit. Das mußten die Brühlerinnen im Heimspiel gegen die HSG Walzbachtal schmerzlich erfahren. Statt der erhofften Punkte gegen die Aufsteiger gab es am Ende lange Gesichter bei den Gastgeberinnen, denn die Gäste entführten mit dem knappen 28:27 Sieg beide Zähler. Natürlich hätte die Partie auch einen anderen Ausgang nehmen können, dennoch war der Erfolg der HSG durchaus verdient.

Walzbachtal trat mit einem jungen Team auf, das spielerisch zu gefallen wußte. Es agierte schnell und zielstrebig nach vorne, spielte die Angriffe so lange aus, bis sich Chancen ergaben, dazu erstaunlich abgeklärt und keine Spur von übertriebener Hektik. Das hatten sich die Brühler Handballfans auch ihrer Mannschaft erwartet, die allerdings nicht ihren besten Tag erwischte. Das gewohnte, erfolgversprechende Spiel nach vorne erwies sich zu oft als Stückwerk mit zum Teil unerklärlichen technischen Fehlern im zweistelligen Bereich.

Schon nach den ersten Spielsequenzen war den Zuschauern bewußt, daß die Partie wohl erst mit den letzten Aktionen entschieden wird. Die Spielstände ließen auch keine anderen Meinungen zu. Bei wechselnden Führungen hatte kein Team die Nase besonders weit vorne, wenn überhaupt (3:3, 6:6, 9:9 und 12:12). Zur Pause lag der TVB mit 13:12 vorne. Bis dahin hatte die Brühler Abwehr alle Hände voll zu tun, sich den Angriffen der HSG erfolgreich zu wehren. Das klappte bis auf wenige Ausnahmen nicht schlecht, der eigene Angriff mit guten Abschlüssen, das Manko waren wie erwähnt Fehlabgaben, unzureichende Pässe und voreilige Würfe, die ein besseres Ergebnis verhinderten.

Nach Wiederanpfiff ging die abwechslungsreiche und spannende Begegnung zunächst so weiter (17:17). Dann kam die beste Phase der Brühlerinnen, die mit Macht die Vorentscheidung suchten und beim 21:18 schon fast gefunden hatten (44 Min.). Aber sich jetzt weiter mehrende Fehler bauten den Gegner auf, der dadurch seinerseits seine Chance sah, die Partie noch zu drehen. Und das taten die Gäste dann auch. Innerhalb von zehn Minuten machten sie aus dem drei Tore Rückstand eine solche Führung (26:23). Dazwischen lag aber auch eine Zeit, in der bei den Gastgeberinnen gleich drei Spielerinnen auf der Strafbank saßen. Brühl gab allerdings nicht auf und schaffte mit den letzten Körnern den erneuten Anschluß und in Minute 59 sogar den 27:27 Ausgleich. Der war nur von kurzer Dauer, denn die HSG erzielte den 28:27 Siegteffer. Knapp 20 Sekunden vor der Schlußsirene dann eine Aktion die vor allem nach Spielende für Diskussionen sorgte. Es gab zwar eine Zeitstrafe für die Gäste nach einem Foul fast an der Mittellinie, aber keinen Strafwurf für den TVB. Das war es dann. Fazit: außer Torhüterin Ann-Kathrin Göbel und Franziska Pristl erreichte kaum eine Brühler Spielerin ihre Normalform, das reicht gegen einen spielfreudigen Gegner eben nicht.

Das sah auch Trainerin Kerstin Siebenlist so:  „die Abwehr stand ganz gut, ansonsten haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, weil wir zu viele Fehler produziert haben.“

TV Brühl: Göbel, Zimmermann; Zeko, Gross (5/2), Henn (4), Pristl (5), Böhrer (3), Joerg (2), Tomann (2), Röschel (6/2), Schneider.

ako 

Fotos: D. Böhm

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