Badenliga Frauen: TV Brühl – SG Heddesheim 22:23 (12:14)
Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber der Eröffnungspartie vor Wochenfrist in Leimen unterlagen die Brühlerinnen den Gästen aus Heddesheim denkbar knapp mit 22:23. Damit warten die Gastgeberinnen weiter auf die ersten Pluspunkte.
Soweit hätte es allerdings nicht kommen müssen. In einer umkämpften aber jederzeit fairen Begegnung auf Augenhöhe machte die SG einfach weniger individuelle Fehler als die Gastgeberinnen. Die gaben zwar alles, am Ende reichte es aber trotzdem nicht.
Schon vor Beginn, Trainerin Kerstin Siebenlist: „es kann ja nur besser werden“, war mit Blick auf die Personalsituation klar, daß das Spiel kein Selbstläufer wird. Das lag nicht nur an den spielstarken Gästen, sondern am Ausfall gleich mehrerer Spielerinnen. Neben Sophia Schneider fehlt auch weiterhin, und das für das komplette Jahr 2022, Hannah Edelmann. Dazu war Lisa Naber verletzungsbedingt nicht einsetzbar. Gesundheitlich angeschlagen auch Maike Röschel, die trotzdem in den Dienst ihrer Mannschaft stellte. Der TVB mußte also umdisponieren. Den Part in der gewohnten 5:1 Abwehraufstellung als Abfangjäger übernahm mit Erfolg Marie Jörg, die auch im Angriff in der Mittelposition agierte. Anja Gross und Maike Röschel wechselten dazu ständig in Angriff und Abwehr. Die SG, natürlich mit 6:0 Deckung, verließen sich auf ihre Stoßstürmerinnen Eva-Maria Hildenbrand und Selina Hammersdorf, die meist aus dem Rückraum kommend, gefährliche Würfe abfeuerten und gleichzeitig ihre Mitspielerinnen bedienten. Mit diesen beiden Akteuren hatte die Brühler Deckung während der gesamten Partie ihre liebe Müh und Not.
Mit diesen Konstellationen lief der Spielfilm der Partie in einem ständigen Hin und Her ab. Es gelang keiner Mannschaft, sich in irgendeiner Phase abzusetzen, die Spannung stieg minütlich. Nur einmal, nachdem 10:10 schafften die Gäste einen drei Tore-Vorsprung (14:11). In den letzten zwölf Minuten vor der Pause gelangen den Gastgeberinnen lediglich zwei Treffer, da viele Einschußmöglichkeiten ungenutzt blieben. Folgerichtig führte Heddesheim zur Halbzeit mit 14:12.
Wie würde Brühl das fortwährende Anrennen verkraften und das hohe Tempo, das beide Teams gingen, halten können? Die Antwort gaben die Siebenlist-Schützlinge auf der Platte. Nach nur vier Minuten Spielzeit in Hälfte zwei lagen sie 16:15 in Front. Schnelle Treffer durch Lisa Bühn, Maike Röschel und Julia Werle Urban machten dies möglich. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeberinnen bereits drei Strafwürfe nicht im gegnerischen Tor unterbringen können. Auch das ein Grund, warum sich Heddesheim nicht abschütteln ließ. Sie glichen nicht nur aus, sondern legten einen vier Tore Lauf hin. Brühl kämpfte unterdessen unverdrossen weiter und es gelang tatsächlich noch einmal der Anschluß (20:21), wenig später sogar der Ausgleich zum 22:22 (58. Minute). Die Gäste schienen unbeeindruckt, Hildenbrand setzte den letzten Treffer zum 23:22. Brühl hatte die Chance zum Ausgleich, aber der finale Angriff landete in den Händen der SG-Abwehr und das war es dann auch.
Fazit von Kerstin Siebenlist: „wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, die Trefferausbeute war nicht so gut, wie wir es können. Es war heute mehr drin.“
TV Brühl: S. Pristl, Göbel; Bühn (2), Gross (2), Henn (4), F. Pristl, Naber, Jörg (1), Weiser, Werle-Urban (5), Tomann (2), Röschel (6/2).
ako