Badenliga Frauen: HG Königshofen/Sachsenflur – TV Brühl 22:25 (14:10)
Mit einem verdienten 25:22 Auswärtssieg bei der HG Königshofen/Sachsenflur haben sich die Brühler Handballerinnen nicht nur neues Selbstvertrauen geholt, sondern gleichzeitig auch wieder den Anschluß an das kompakte Mittelfeld hergestellt.
Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit bis die Punkte an der Tauber eingetütet waren. Die Gäste, die bis auf Hannah Edelmann und Sophia Schneider in Bestbesetzung antraten, fanden nur langsam in die Partie. Sie erlaubten sich zu viele individuelle Fehler und schlossen entweder überhastet oder fehlerhaft ab. Bei den Gastgeberinnen, die von Anfang an hellwach blieben, sorgten Anna Winkler mit ihren geschickt vorgetragenen Aktionen und die beste Torschützin, Franziska Lang, für helle Aufregung in Brühls 5:1 Abwehr, die mehr als einmal große Lücken offenbarten. Die HG nutzt dies permanent aus und lag in der ersten Hälfte durchgängig in Führung, da es die Brühlerinnen im Angriff nicht immer verstanden, sich Einschußmöglichkeiten zu erspielen. Zu allem Überfluß mußte Julia Werle-Urban noch vor der Pause verletzungsbedingt die Segel streichen, der Rückraum somit seiner stärksten Waffe beraubt. Spätestens jetzt war guter Rate teuer, zumal sich Königshofen treffermäßig immer weiter von Brühl entfernte (13:9). Nur zu selten blitzte das vorhandene Können auf Seiten der Gäste auf. So lag der TVB zur Pause bereits mit vier Treffen zurück (10:14).
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte, mit einem Treffer der Gastgeberinnen zum 15:10. Bahnte sich schon früh der nächste Nackenschlag an? Nein, denn jetzt war eine ganz andere Brühler Mannschaft auf der Platte. Es ging ein Ruck durch das ganze Team, es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, die Umstellung in der Abwehr auf eine 6:0 Variante trug erste Früchte. Königshofen bekam nun immer mehr Probleme, sich gegen die clever verteidigende Brühler Deckung durchzusetzen. Die Quittung waren ganze acht Tore, die die Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel erzielten. Das lag natürlich auch an der vorzüglich haltenden Keeperin Ann-Kathrin Göbel, die ihre Mannschaft immer wieder im Spiel hielt. Auch im eigenen Angriffsspiel tat sich einiges. Kreisläuferin Anja Gross tauchte vermehrt auf den Flügeln auf und Joceline Tomann tankte sich geschickt durch die HG-Abwehr und war kaum noch zu bremsen.
Das Begegnung stand nun auf des Messers Schneider, Königshofen agierte zunehmend nervöser und in der Abwehr zeigten sich erste Ermüdungserscheinungen. Brühl produzierte zwar immer noch technische Fehler, aber der Kampfgeist erlahmte nie und auch im spielerischen Sektor lief der Ball flüssiger, die Kombinationen nun effektiver. In Minute 47 erzielte Tomann den erstmaligen Ausgleich (19:19), kurz danach netzte Lisa Bühn zur 20:19 Führung ein. Aber das war noch nicht die Entscheidung, denn die HG ging ihrerseits mit 22:21 in Front (54. Minute). Das sollte allerdings der letzte Treffer der Gastgeberinnen gewesen sein. Brühl, jetzt stark und aggressiv in der Deckungsarbeit, ließ nichts mehr anbrennen und vorne trafen noch Vanessa Henn, Maike Röschel, Anja Gross und Elena Weiser zum 25:22 Endstand.
Kerstin Siebenlist nach dem Spiel: „wir haben nicht gut begonnen, zu oft die falschen Entscheidungen getroffen. Die Umstellung nach der Pause auf 6:0 hat sich bewährt. Wir haben super gekämpft und nie aufgegeben. Am Ende war der Sieg für uns verdient. Der Erfolg wird uns Auftrieb geben, er war auch bitter nötig.“
TV Brühl: Göbel, S. Pristl; Bühn (1), Gross (4), Henn (5/1), Weiser (1), F. Pristl, Naber (1), Joerg (2/2), Werle-Urban (2), Tomann (4), Röschel (5).
ako