Brühl schenkt erneut Sieg her

Badenliga Damen: TV Viktoria Dielheim – TV Brühl 22:22 (13:14)

Am gestrigen Sonntag haben sich die aus Brühler Sicht schlimmsten Vorahnungen bestätigt, denn selbst beim Tabellenletzten in Dielheim sprang kein Sieg heraus. Der letzte gelang und da muß schon das vorige Jahr bemüht werden, am 15. Dezember mit 29:20 an der Tauber.

Natürlich gilt es dabei zu berücksichtigen, daß das Team um Trainerin Kerstin Siebenlist ständig in veränderter Aufstellung auflaufen muß. So auch in Dielheim. Zwar kehrten mit Maike Renkert und Maike Röschel zwei Leistungsträgerinnen zurück, dazu packte es Lisa Bühn auf den letzten Drücker doch noch auf den Zug aufzuspringen, gegenüber stehen auf der Fehlerliste Hannah Edelmann, Lisa Naber, Anja Gross und Franziska Pristl. Das alles trug verständlicherweise nicht dazu bei, das eh schon angeknackste Selbstbewußtsein, positiv zu regulieren. Wahrscheinlich spukte darüber hinaus doch ein gewisser Schlendrian in den Köpfen herum, daß es wohl reicht, beim Schlußlicht seinen Stiefel herunter zu spielen, um locker zu zwei Punkten zu kommen.

Daß dem nicht so war, zeigte sich praktisch von Beginn an. Dielheim erzielte den Eröffnungstreffer, bis auf der Anzeigentafel der erste Gästetreffer zum 1:1 abzulesen war, dauerte es sage und schreibe über neun Minuten. Damit nicht genug, denn bis dahin hatte Brühl bereits vier Strafwürfe versemmelt, vier weitere sollten noch folgen. In der Anfangsphase, der TVB hatte ein spielerisches Übergewicht, fanden außerdem mehrere freie Würfe nicht den Weg ins Tor, Dielheims Keeperin Blessing Häffner machte etliche Großchancen zunichte. So blieb es beim zahlenmäßigen Gleichstand statt einer satten TVB-Führung (4:4, 8:8 und 10:10). Zu selten gab es zu Ende geführte Spielzüge, gegen die 6:0 Deckung der Gastgeberinnen halfen nur die 1:1 Situationen. Ein kleiner Lichtblick mit der Pausensirene war die 14:13 Führung durch Linksaußen Lena Bühn, die als eine der wenigen ein gutes Spiel ablieferte.

Die beste Brühler Phase gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, als die Gäste auf vier Tore davon zogen (18:14).Danach gab es erneut einen vergebenen Strafwurf, der Sack war eben noch nicht ganz zu. Das merkten jetzt auch die Gastgeberinnen, die zuvor der Körpersprache nach schon durch waren, Sie warfen kämpferisch alles in die Waagschale, machten aus dem 16:20 ein 18:20 und aus dem Nichts war plötzlich alles wieder offen, weil die Brühler Angriffe entweder an technischen Fehlern, an der Dielheimer Torhüterin oder an der eklatanten Abschlußschwäche scheiterten. Der letzte Brühl er Treffer zur 22:20 Führung durch Joceline Tomann fiel in der 55. Minute. Dielheim verkürzte in der Schlußphase auf 21:22, danach vergaben die Gäste zwei weitere Strafwürfe, bevor der Tabellenletzte acht Sekunden vor der Sirene tatsächlich noch ausglich. Das 22:22 zeigte auf, woran es haperte. Während die Brühler Abwehr ganz ordentlich agierte, wurde der Sieg im eigenen Angriff hergeschenkt. Schade, es war einmal mehr, wesentlich mehr drin.

Auch Trainerin Kerstin Siebenlist war mit der Leistung ihres Teams alles andere als zufrieden: „wir haben praktisch nichts umgesetzt, was vorher besprochen wurde. Uns sind Wechselfehler unterlaufen, die so nicht passieren dürfen. Und vorne, anstatt selbst abzuschließen, wurde gerne die Verantwortung weiter gegeben. Dann kommt eben so ein Ergebnis zu stande.“

TV Brühl: Pristl; Zimmermann; Li. Bühn, Henn, Renkert (5), Tomann (1), Handrick (3), Röschel (4/2), S. Schneider (3), Le. Bühn (6), Lederer, Patzschke.

ako

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