Sandhofen erlebt in Brühl sein Aufstiegs-Waterloo

Damen, 2. Kreisliga: TV Brühl 3 – SKV Sandhofen 16:16 (8:7)

Der Saisonabschluß bot den Zuschauern vor Rekordkulisse ein dramatisches Spiel, das es sprichwörtlich in sich hatte. Das 16:16 war für die Brühlerinnen der Lohn für eine außergewöhnlich gute Leistung, vielleicht sogar die beste der gesamten Runde, für die Gäste glich dieses Ergebnis eher einem Desaster. Der SKV ging wie selbstverständlich als Favorit in diese Partie, ein Sieg, an dem eigentlich niemand im Mannheimer Lager zweifelte, egal in welcher Höhe, hätte für Platz eins gereicht, am Ende blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Tränen zu trocknen.

Die Partie begann torarm, nach 20 Minuten stand es 3:3. Aber schon bis dahin zeigte sich, trotz aller Nervositäten auf beiden Seiten, daß der TVB nicht gewillt war, das Feld kampflos zu räumen. Die Abwehr vor der souverän haltenden Antonia Böhrer stand sehr sicher und kompakt und ließ den Mannheimerinnen kaum einmal den Platz, den sie gebraucht hätten, um vor allem aus dem Rückraum zu treffen. Als dann, nach dem 4:4, dem TVB vier Treffer in Folge gelangen, wurde es das erste Mal ruhig im Gästeblock. Sandhofen gelangen bis zur Pause allerdings noch drei Tore zum 7:8.

Wer geglaubt hatte, daß die Brühlerinnen in zweiten Abschnitt ihrem hohen Tempo Tribut zollen müßten, sah sich getäuscht. Sie spielten und kämpften vorbildlich und legten jeweils vor (11:10, 13:12 und 15:14). Den Gästen rannte allmählich die Zeit davon, was sie aber nicht davon abhielt, sechs Sekunden vor Schluß erstmals in Hälfte zwei selbst in Führung zu gehen (16:15). Der Mannheimer Jubel auf den Tribünen war gleichzeitig Erleichterung pur. Was sollte schließlich in sechs Sekunden noch passieren? Es folgte ein letzter, verzweifelter Angriff der Brühlerinnen, der nach sechs Sekunden mit der Schlußsirene abrupt sein Ende fand. Ganz Sandhofen lag sich in den Armen, wähnte sich als Ligaprimus. Aber da gab es noch einen Freiwurf, aus ungünstiger Linksaußen-Position, fast von der Torauslinie. Claudia Wartenberg war es schließlich, die sich diesen Wurf nahm, der praktisch nicht verwandelbar schien. Und sie verwandelte ihn doch. Jetzt brachen alle Dämme. Die Brühlerinnen lagen sich jetzt in den Armen und ganz Sandhofen stand fassungslos auf der Platte und den Tribünen. So liegen eben manchmal Freud und Leid ganz dicht beieinander. Aber Hut ab vor der Moral der Brühlerinnen, die mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung aufwarteten und mit Bibi Simsek ihre treffsicherste Schützin stellten.

TV Brühl: A. Böhrer; Simsek (8/4), M. Schäfer, Ritter, Le. Naber (3), Wirth, Strompen (1/1), Weckbach, Meyer (1), Wartenberg (1), M. Tomann (1), Nobile (1), K. Schäfer, Zschiesche.

ako

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