Badenliga Frauen: TSG Wiesloch – TV Brühl 28:28 (14:13)
Beim Spiel in Wiesloch mußten sich die Brühler Handballerinnen mit einem 28:28 Unentschieden zufrieden geben. Dabei lebte die Partie weniger von seiner Klasse, sondern von seiner Spannung. Beide Mannschaften hatten 60 Minuten lang alle Möglichkeiten, die Begegnung für sich zu entscheiden, weshalb die Punkteteilung als durchaus gerecht bewertet werden kann.
Der TV Brühl hatte bei der TSG an seine herausragende Form der letzten Spiele anknüpfen wollen, von diesem angepeilten Ziel waren sie allerdings weit entfernt. Dafür gab es natürlich Gründe, die in erster Linie die personelle Ausstattung betraf. Gleich mehrere Spielerinnen, Paula Lederer, Lisa Bühn und Anja Gross, liefen trotz gesundheitlicher Probleme zumindest zu Kurzeinsätzen mit auf, Sophia Schneider hatte krankheitsbedingt ganz absagen müssen und für die Langzeitverletzte Maike Röschel wäre ein Einsatz verfrüht gewesen. Franz-Josef Höly war deshalb zu verschiedenen Umstellungen gezwungen.
Brühl begann zwar konzentriert und lag schnell mit 3:1 und 5:3 vorne, dann hatten die auf Wiedergutmachung gegen ihren Angstgegner bemühten Gastgeberinnen erkannt, daß die Gäste an diesem Tag durchaus zu packen sind. Fünf Treffer in Folge, davon alleine drei von der kaum zu haltenden Spielmacherin Johanna Sauter, brachte die TSG mit 8:5 in Führung, der TVB war zu einer ersten Auszeit gezwungen. Die zeigte zumindest kurzfristig Wirkung, denn beim 10:10 war der Ausgleich geschafft. Zur Pause lag Wiesloch wieder knapp vorne (14:13). Die erste Halbzeit hatte gezeigt, daß der TVB größere Schwächen im Defensivverhalten an den Tag gelegt hatte. Der Gästeabwehr fehlte die nötige Aggressivität und sie bot der TSG mehr als einmal sehr viel Platz am Kreis an, den Wiesloch natürlich ausnutzte. Dem Brühler Angriff fehlte es an Tempo, so daß immer wieder 1:1 Situationen herhalten mußten, um zum Erfolg zu kommen. Das fehlende Tempo machte sich auch am Rückzugsverhalten bemerkbar, die Gäste erhielten mehrere Tore durch schnelle Gegenstöße. Diese leichten Treffer fehlten dem TVB komplett. Das große Plus war der Kampfgeist, der stimmte durchgängig, dazu trumpfte Rechtsaußen Vanessa Henn treffsicher mächtig auf.
Die zweite Hälfte glich einer Kopie der ersten Halbzeit. Wiesloch legte immer wieder vor und Brühl war gezwungen nachzulegen, wollten die Gäste die Partie zu ihren Gunsten entscheiden (14:14 und 17:17). Die letzte Viertelstunde hatte es dann in sich. Wiesloch lag zweimal mit drei Toren vorne (23:20 und 24:21), aber die Gäste legten alles in die Waagschale, was an diesem Tag möglich war. Trotz der glatt roten Karte gegen Lisa Bühn gelang dem TVB beim 26:26 der Ausgleich. Das Gleiche wiederholte sich beim 27:27 und 28:28. Wiesloch wankte, fiel aber nicht. Der letze Gästeangriff landete am Pfosten, ebenso der direkte Freiwurf nach der Schlußsirene. Es wäre sicher mehr drin gewesen, aber manchmal muß auch ein Punkt reichen.
Franz-Josef Höly nach dem Spiel: „wir haben heute nicht gut gespielt. Die Aggressivität in der Abwehr hat gefehlt. Aber auf Grund der personellen Situation war es schwierig. Beide Mannschaften hatten die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Daher ist das Unentschieden gerecht, wobei wir eher einen Punkt gewonnen, als verloren haben.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Röllinghoff (6), Gross, Siebenlist (4/3), Henn (6), Pristl (1), Renkert (5), Tomann, P. Lederer (4/3), Le. Bühn (1). ako