Badenliga Frauen: TV Brühl – SG Heddesheim 26:19 (10:9)
Weil die SG Heddesheim nach ihrer 19:26 Niederlage beim TV Brühl mit leeren Händen nach Hause fahren mußte, ist die Meisterschaftsentscheidung auf den letzten Spieltag, der am 27. April stattfindet, vertagt worden. Rein sportlich betrachtet wäre die Titelproklamation in Brühl für die Gastgeberinnen erfolgt, aber da haben die völlig überzogenen Regularien des Badischen Handball Verbandes einiges dagegen. Durch den viel gescholtenen vier Punkte Abzug wegen des nicht erreichten Schiedsrichtersolls stehen die Mädels von Trainer Franz-Josef Höly nicht als Aufsteiger fest, sondern rangieren aktuell auf Rang drei.
Das Spiel selbst trugen zwei Teams aus, die unbedingt gewinnen wollten. Die einen, die SG Heddesheim, weil sie die Meisterschaft feiern wollten, die anderen weil sie das eben nicht zulassen wollten und darüber hinaus ihre blütenweiße Heimweste zu behalten gedachten. Beide Mannschaften lieferten eine Partie der absoluten Spitzenklasse ab, die am Ende den TV Brühl als verdienten Sieger ausmachte.
Erstmals in dieser Saison war der TVB in der glücklichen Lage, ein komplettes Team aufzubieten, auf der Gästebank gab es ebenfalls keine Lücken. Vor vollbesetzten Rängen hatten die Gastgeberinnen den besseren Start (4:1). Sie spielten gewohnt schnell und kombinationssicher nach vorne und fanden immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr. Genauso schnell agierten auch die Gäste, die Brühler Abwehr hatte Schwerstarbeit zu verrichten, löste dies aber mit Bravour, lauffreudig und mit großem Kampfgeist. Da natürlich nicht jeder Schuß ein Treffer sein kann und es auch zu einen wenigen technischen Fehlern kam, nutzten dies die auf ihre Chancen lauernden Gäste zum 4:4. Da waren bereits 16 Minuten gespielt. Erst kurz vor der Pause setzte sich Brühl wieder mit drei Toren ab (10:7), nach 30 Minuten hatte sich Heddesheim wieder auf 9:10 heran gearbeitet. Den vergebenen Tormöglichkeiten nach zu urteilen, wäre ein größerer Vorsprung durchaus drin gewesen, aber ein Wunschkonzert war diese umkämpfte Partie wahrhaftig nicht. Die herausragenden Kräfte beim TVB hießen Maike Renkert, Maike Röschel und Abwehrspezialistin Sophia Schneider, bei den Gästen waren die Hauptdarstellerinnen Selina Hammersdorf und Luljeta Paloj.
Der Beginn von Halbzeit zwei gestaltete sich ganz nach dem Geschmack der Brühler Handballfans. Trainer Franz-Josef Höly brachte mit Paula Lederer, Anja Gross und später Maren Röllinghoff frische Kräfte, die das Spiel weiter belebten und für Tempo und Torgefahr sorgten. Das zahlte sich aus. Nach fünf Minuten stand es 15:9. Eine Vorentscheidung? Nein, denn Heddesheim kam zurück. Die Gäste nutzten unter anderem eine doppelte Überzahl und es hieß nur noch 17:15 für den TVB. Aber das Siel kippte nicht, dafür waren die Gastgeberinnen einfach zu stark. Selbst eine rote Karte für Joceline Tomann warfen sie nicht aus der Bahn. Beispiel gefällig? Nach dem 19:16 setzten sie fünf Ausrufezeichen und zogen auf 24:16 davon (58. Minute). Das war gleichbedeutend mit der Entscheidung. Heddesheim hielt zwar bis zum Schluß dagegen, aber die 16:26 Niederlage war partout nicht mehr abzuwenden, denn Brühl hieß der verdiente Sieger. Die individuelle Klasse und der breitere Kader, aus dem niemand abfiel, gaben den Ausschlag.
Franz-Josef Höly: „ich kann meiner Mannschaft zu diesem Sieg nur gratulieren. Wir haben gegen einen starken Gegner verdient gewonnen. Die Abwehr stand über weite Strecken super und vorne haben wir uns immer wieder hervorragend in Szene setzen können. Jetzt wollen wir das letzte Spiel in 14 Tagen zu Hause gegen Saase auch gewinnen und dann werden wir sehen, was am Schluß dabei herausgekommen ist.
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Röllinghoff, Gross (1), Siebenlist, Henn (1), Pristl, Renkert (10/5), P. Lederer (6/1), Tomann (1), Röschel (5), S. Schneider (1), Le. Bühn.
ako