Badenliga Damen: TSV Amicitia Viernheim – TV Brühl 25:23 (13:10)
Die Brühler Handballerinnen mußten in Viernheim eine überraschende 23:25 Niederlage einstecken. Der Sieg der Südhessinnen war verdient, was aber nicht an der überragenden Leistung der Gastgeberinnen, sondern eher an der indiskutablen Vorstellung der Gäste lag.
Natürlich gibt es Tage, an denen kaum etwas zusammen geht, das ist völlig normal. Und einen solchen Tag hatten die Brühlerinnen erwischt. Die offensiv ausgerichtete Abwehr bekam Viernheims Sturm nie in den Griff. Immer wieder taten sich große Lücken in der Brühler Abwehr auf, das gegenseitige Aushelfen und das entsprechende Übergeben funktionierten nur bruchstückhaft. Die Gastgeberinnen spielten ihre Angriffe aus und mußten eigentlich nur auf Gästefehler warten und schon war es passiert. Viernheim vertraute auf die Wurfkraft von Sophias Nessel und die Nervenstärke von Julia Fischer, die alle sechs Strafwürfe sicher verwandelte. Darüber hinaus praktizierten die Gastgeberinnen eine 5:1 Deckungsvariante, die normalerweise ein gefundenes Fressen für die flinken Gästestürmerinnen darstellt. Nicht so an diesem Tag.
Brühls Angriffsreihe kam zwar zu unzähligen Abschlüssen, die Erfolgsquote war allerdings mehr als mager. Die Anzahl der vergebenen freien Würfe ging in der zweistelligen Bereich, die Trefferquote bei den Strafwürfen stand denen nicht nach. Von elf Siebenmetern landeten lediglich fünf im gegnerischen Kasten. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, daß Viernheims Torhüterin Katharina Haas eine hervorragende Partie ablieferte und eine Vielzahl gegnerischer Chancen zu Nichte machte. Die Brühler Offensivabteilung bestach durch zu viele Einzelaktionen, die Angriffe wurden so gut wie gar nicht ausgespielt, viel zu selten sahen die Zuschauer erfolgversprechende Spielzüge.
Das Spiel selbst lebte von seiner Spannung. Nach dem 4:4 setzte sich Viernheim mit vier Toren ab (10:6), wenig später gar auf 13:7. Lediglich die letzten Minuten gehörten den Brühlern, die nur ansatzweise ihr Können auspackten. Bis zur Pause verkürzten sie auf 10:13.
In der zweiten Hälfte war ein deutliches Aufbäumen der Gäste erkennbar, besser wurde ihr Spiel indes nicht. Die wenig zimperliche Abwehr der Gastgeberinnen erhielt insgesamt neun Zeitstrafen aufgebrummt, der Brühler Ertrag hielt sich in Grenzen. In 18-minütiger Überzahl sprangen nur fünf eigene Tore heraus, gleichzeitig erzielte Viernheim in Unterzahl vier Gegentreffer. Da wurde es schon schwierig, das Spiel noch zu drehen. Trotzdem gelang es kämpfenden Brühlerinnen, den Rückstand nicht nur auszuholen, sondern in Minute 48, sogar mit 21:20 in Führung zu gehen. Die hielt aber nur kurz, denn nach weiteren vergebenen Chancen nach dem 22:22, sorgte Viernheim mit drei Toren in Folge für die Entscheidung (25:22). Den Gästen blieb nur noch der letzte Treffer.
Eine durchschnittliche Leistung hätte an diesem Tag für zwei Punkte gereicht, beides gab es jedoch leider nicht. Selbst Trainerin Kerstin Siebenlist hatte nur ein Kopfschütteln übrig.
TV Brühl: S. Pristl, Zimmermann; Li. Bühn, Henn, Renkert (4), Gross (5/1), Tomann (2), Handrick (1), Röschel (3), S. Schneider, Edelmann (8/4), Lederer.
ako