Badenliga Frauen: TV Brühl – TSV Birkenau 2 33:25 (17:11)
Bevor es bei den Brühlerinnen zu den viel beschworenen Wochen der Wahrheit an den beiden letzten Spieltagen kommt, mußte erst noch der Gang gegen den TSV Birkenau ausgefochten werden. Vom Papier her eher kein großes Problem, aber auch hier steckt bekanntlich der Teufel im Detail. Brühls Trainer Franz-Josef Höly erreichten in dieser Woche erneut Hiobsbotschaften in Form von nicht einsatzfähigen Spielerinnen. Der personell eh schon ausgedünnte Kader schrumpfte durch die zusätzlichen Ausfälle von Maren Röllinghoff und Vanessa Henn weiter zusammen. Dazu liefen mit Sophia Schneider und Lisa Bühn zwei gesundheitlich angeschlagene Spielerinnen auf, die sich trotz ihren Befindlichkeiten in den Dienst der Mannschaft stellten. Dermaßen gebeutelt war der TV Brühl gezwungen abermals zu improvisieren, denn Angriff und Abwehr mußten einmal mehr umgestellt werden. Im Mittelblock, und nicht nur da, übernahmen Maike Röschel und Joceline Tomann zusätzliche Aufgaben, Maike Renkert agierte als Speerspitze in der Defensive.
Nach gerade einmal fünf Minuten, der Gast führte 4:2, hatte Brühl ins Spiel gefunden und lief fortan zu großer Form auf. Birkenau, das besser agierte als es der Tabellenstand vermuten ließ, geriet fortan mächtig unter Druck. Die schnell vorgetragenen Gästeangriffe blieben oft Stückwerk, weil ihnen die bewegliche Brühler Deckung viel von der Durchschlagskraft nahm. Die beiden gewichtigen Goalgetterinnen, Danijela Rajic und Marie Harbarth, wurden meist früh attackiert, beziehungsweise kaum Raum eingeräumt. Einzig die junge Linn Gutsche überzeugte. Ganz anders die Gastgeberinnen, die mannschaftlich geschlossen auftraten und keinen schwachen Punkt in ihren Reihen hatten. Maike Renkert sprühte vor Spielwitz und war vom TSV nie in den Griff zu bekommen. Unglaublich antrittsschnell und wenig schaffte sie sich ihre Freiräume in den vielen 1:1 Situationen. Auch Anja Gross lieferte nicht nur am Kreis einmal mehr eine überragende Partie ab, die sie mit insgesamt neun Treffern krönte. Dazu machte die komplette Defensive eine herausragende Partie und Torhüterin Sandra Lauerwald glänzte erneut mit, wie seit vielen Wochen, konstant guter Leistung.
Sage und schreibe acht Tore in Folge brachten den TVB früh auf die Siegerstraße (10:4). Zur Pause hieß es 17:11 für die Gastgeberinnen. Das Spiel war damit aber noch nicht gelaufen, weil sich Birkenau mit der Niederlage nicht abfinden wollte. Sie ließen sich nicht weiter abschütteln und weil sich nach 45 Minuten die ersten Konzentrationsschwächen einstellten, verkürzten die Gäste auf drei Tore (17:20). Aber das war nur ein kurzes Intermezzo, denn Brühl zog noch einmal an und stellte die alten Abstände wieder her (26:19). Der Rest eines fairen und unterhaltsamen Spiels galt der problemlosen Verwaltung des Ergebnisses. Den Schlußpunkt zum 33:25 setzte Anja Gross mit einem Tor der Marke Sonderklasse, als sie am Kreis angespielt, mit dem Rücken zum Tor per Rückhand verwandelte.
Franz-Josef Höly nach dem Spiel: „ich bin froh, daß wir die Partie für uns entscheiden konnten, denn bei den vielen Umstellungen und Ausfällen weiß man nie, wie es dann im Spiel tatsächlich funktioniert. Unsere Abwehr hat stark gespielt und Sandra Lauerwald genauso gut gehalten. Und über Maike Renkert muß man eigentlich gar kein Wort mehr verlieren. Aber das gilt auch für das ganze Team, das weiter an sich arbeitet und toll in Schuß ist. Der Spielplan, der uns jetzt eine Woche Pause schenkt, kommt uns entgegen, Regenerieren ist natürlich bei uns ein großes Thema.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Gross (9), Siebenlist (8/6), Pristl (2), Renkert (9/1), Tomann (1), Röschel (2), S. Schneider, Le. Bühn (1).
ako