Badenliga Frauen: TV Brühl – HG Oftersheim/Schwetzingen 23:27 (14:10)
In einem temporeichen, aber nicht immer hochklassigen Spiel, entführte die HG Oftersheim/Schwetzingen beim 27:23 Erfolg in Brühl verdient die beiden Punkte. Im Vorfeld wurde dabei gemutmaßt, daß es sicher eine Partie auf Augenhöhe geben wird. Das erwies sich über weite Strecken als durchaus zutreffend, wenngleich anders, als vermutet. Während der TV Brühl die erste Hälfte dominierte, war es in der zweiten Halbzeit die HG Oftersheim/Schwetzingen, die das Spiel diktierte. Beide Mannschaften mußten weiter mit dem Handicap leben, auf wichtige Spielerinnen verletzungsbedingt zu verzichten.
Brühl begann wie erwartet stürmisch und legte nach sechs Minuten bereits ein 4:0 vor. Dabei sah die Gästeabwehr nicht sonderlich gut aus, denn sie bekamen die schnellen Spitzen nicht in den Griff. Klaus Braun reagierte früh mit dem grünen Karton. Danach stand seine 6:0 Defensivformation zwar besser, aber noch nicht zielführend genug. Auf der anderen Seite ging auch die HG ein hohes Tempo, die Brühler 5:1 Deckung war auf der Hut. Im weiteren Verlauf erhöhte Brühl mit Erfolg den Druck. Mit schönen Spielzügen wurden freie Räume erzwungen und die Chancen auch verwertet (10:4, 17. Minute). Nichts schien auf eine Änderung der Rahmenbedingungen hinzudeuten. Positiv bei den Gästen, sie ließen sich selbst durch den deutlichen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Zur Pause lagen die Gastgeberinnen mit 14:10 vorne.
Wie würde die 2. Halbzeit verlaufen? Anders, obwohl zunächst kaum merkbar, denn die Partie nahm den gleichen Verlauf, allerdings mit zunehmendem Druck durch die Gäste. Die Brühlerinnen erlaubten sich einige Flüchtigkeitsfehler, was dem eigenen Torekonto abträglich war. Die HG, deren Abwehr jetzt ganze Arbeit verrichtete, kam heran und witterte Morgenluft. Die Brühlerinnen setzten sich mehr wie in Hälfte eins im Angriff erfolgreich durch, es fehlten, so schien es, ein wenig die Alternativen. Die HG nutzte jetzt auch besser, die sich bietenden Möglichkeiten. Das lag auch in der Tatsache begründet, daß mehrere Spielerinnen kurz vor dem Ausschluß wegen der dritten Zeitstrafe standen. Das Ende vom Lied war, daß in manchen Situationen die Aggressivität in der Deckungsarbeit zu kurz kam. Das wurde von den Gästen erkannt und zum Vorteil gewendet, clever eben. Die letzte Brühler Führung (19:18) datierte aus der 45. Minute. Der TVB verlor an Linie und verstrickte sich zu sehr in Einzelaktionen, während sich die HG weiter kraftvoll freischwamm. Gerade in dieser Phase gelang dem TVB zwölf Minuten kein einziger Treffer. Zu wenig, um die Punkte zu holen. Die nahmen die Gäste mit. Einmal in Front ließen sie sich diese nicht mehr wegnehmen. Am Ende hieß es 27:23 für die HG.
Franz-Josef Höly war nach dem Spiel vom Ergebnis enttäuscht: „die erste Halbzeit lief für uns gut, da haben wir auch gut gespielt. Nach dem Wechsel nicht mehr. Die HG nutzte unsere Schwächephase, diese Cleverness hat uns gefehlt, da waren sie uns im Voraus. Unsere Deckung wurde durch die Zeitstrafen, die erstaunlicherweise nur uns trafen, verunsichert, keine wollte die rote Karte riskieren. Letztendlich geht der Sieg der HG in Ordnung. Aus solchen Spielen müssen wir lernen.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (3), Röllinghoff (4), Gross, Siebenlist (3), Henn (1), Pristl (1), Renkert (3), P. Lederer (6/3), D. Göbel, S. Schneider (2), Le. Bühn.
ako