Badenliga Frauen: TSV Birkenau 2 – TV Brühl 22:23 (11:11)
Zum Abschluß der Vorrunde holte sich der TV Brühl die erwarteten beiden Punkte in Birkenau. Der hauchdünne 23:22 Erfolg folgte einem befürchteten Nervenspektakel, dem die Gäste am Ende mehr gewachsen waren als der immer noch punktlose Tabellenletzte.
Auch in Birkenau hatte sich wieder gezeigt, daß den Brühlerinnen sich gegen vermeintlich spielerisch unterlegene Gegner schwer tun. Dabei fehlte es weder an Einstellung und Kampfkraft, sondern eher das Ausspielen der handballerischen Überlegenheit. Es werden zu viele Fehler produziert und der Gegner dadurch aufgebaut. Dermaßen gestärkt, markte auch der TSV, daß an diesem Tag gegen den Favoriten etwas zu holen ist.
Nach zögerlichem Beginn auf beiden Seiten kamen die Birkenauerinnen besser ins Spiel (4:2). Nach vier Toren in Folge gingen die Gäste erst- und auch einmalig mit zwei Toren in Front (6:4) und vieles deutete darauf hin, daß die Partie ihren scheinbar vorherbestimmten Verlauf nehmen sollte. Doch weit gefehlt. Birkenau glich nach mehreren Brühler Fehlversuchen erneut aus (6:6) und von nun an war es ein munteres Hin und Her auf beiden Seiten. Wie wertvoll beim TVB beispielsweise Maren Röllinghoff längst geworden ist, zeigte sich durch ihr verletzungsbedingtes Fehlen in der Sturmmitte. Es fehlten nicht nur ihre Treffer, sondern auch durch schnelles Kombinationsspiel herausgespielte Tormöglichkeiten. So blieb Brühl im Angriff einiges schuldig, während das Abwehrverhalten weniger Grund zum Klagen bot. 22 Gegentreffer sind schließlich kein Weltuntergang.
Das Spiel lebte von seiner Spannung, denn bis zum Pausenpfiff änderte sich am unentschiedenen Spielstand nichts, nach 30 Minuten hieß es 11:11.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb die spielerische Explosion bei den Gästen aus. Birkenau hatte das längst verinnerlicht und zog zum Schrecken des Brühler Anhangs auf 14:11 davon, aber drei ebenso schnelle Treffer durch Anja Gross, Line Patzschke und Paula Lederer bescherte dem TVB den ersehnten Ausgleich zum 14:14. Im Anschluß vergaßen die Gäste, den Sack zuzumachen. Die letzten 20 Minuten bestanden aus wechselnden Führungen mit jeweils einem Treffer und dem darauf folgendem Ausgleich. Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten zu Hauf. Die größten vergaben die Brühlerinnen nach der eigenen 22:21 Führung. Ein vergebener, der einzige, Strafwurf, zwei Holztreffer und eine ausgelassene Großchance brachten den TSV wieder in Schlagdistanz (22:22). Paula Lederer blieb es vorbehalten, in Minute 60 den letzten Treffer zum hauchdünnen 23:22 Erfolg zu erzielen. Birkenau hatte den letzten Angriff, der allerdings nichts mehr einbrachte.
Franz-Josef Höly: „wir haben das Spiel gewonnen, obwohl wir nicht gut gespielt haben. Von den Spitzenmannschaften unterscheidet uns die fehlende Stabilität. Während wir uns hier zum Sieg gequält haben, marschieren die führenden Teams locker durch solche Spiele und siegen deutlich. Aber ich will nicht lamentieren, die Vorrunde ist für uns gelaufen. Wir haben trotz vier Punkten Abzug ein ausgeglichenes Punktekonto und haben jetzt fast zwei Monate Zeit, uns zu regenerieren und die Kräfte neu zu bündeln. Das wird uns gut tun.“
TV Brühl: Zimmermann; Li. Bühn (2), Gross (5), Siebenlist (4/1), Henn, Renkert (3), Tomann, Handrick, P. Lederer (6/4), L. Patzschke (3), S. Schneider, Le. Bühn.
ako