Brühler Kampfgeist wird belohnt
Badenliga Frauen: TV Brühl – TV Schriesheim 26:20 (10:12)
Gleich im ersten Heimspiel der Saison gelang den Brühlerinnen mit dem 26:20 Erfolg gegen den TV Schriesheim nicht nur der erste Sieg, sondern auch der Abbau von zwei Punkten auf dem Minussaldo. Bis der Sieg unter Dach und Fach war, bedurfte es allerdings einer wahren Kraftanstrengung. Bei den Gastgeberinnen, die auf die lädierte Sophia Schneider verzichten mußten, hatte Trainer Franz-Josef Höly einige Umstellungen vorzunehmen. So agierte Kreisläuferin Anja Gross zunächst als Rechtsaußen, da die etatmäßige Vanessa Henn berufsbedingt erst mit dem Anpfiff in der ungeliebten BZ-Halle eintraf. Joceline Tomann begann als reine Defensivspielerin in der offensiv ausgerichteten Abwehr. Die Gäste mit einer lupenreinen 6:0 Deckung ausgestattet, machten es den Brühlerinnen wie erwartet schwer, sich erfolgreich in Szene zu setzen. Auch die Abschluß- und Fehlerquote war zunächst ungewohnt hoch. Auf der anderen Seite machten es die routinierten Gäste ebenfalls nicht viel besser. Unter der Führung von Sabrina Matthes, die ihre Mitspielerinnen immer wieder gezielt einsetzte, war Schriesheim den Brühlerinnen oftmals den berühmten Schritt voraus, ohne sich ergebnismäßig abzusetzen (0:2. 4:6 und 6:8). Der TVB hielt sich oft durch Einzelaktionen immer im Spiel. Auffällig war die fast unerklärliche Schwäche bei den Strafwürfen, denn von insgesamt zehn Siebenmetern wurden lediglich vier verwandelt, gewiß so etwas wie ein neuer Minusrekord. Da die Gäste in der ersten Hälfte sämtliche Würfe (vier) vom Punkt im Brühler Kasten unterbrachten, wurde die Aufholjagd der Gastgeberinnen schon im Keim erstickt. Schriesheim lag kurz vor dem Pausenpfiff bereits bedrohlich mit 12:9 vorne, bevor Paula Lederer mit der Pausensirene wenigstens auf 10:12 verkürzte.
In den Pausenanalysen war den Brühler Anhängern sämtlich klar, daß eine weitere Niederlage bei unveränderten Kräfteverhältnissen unausweichlich sein wird.
Der vom Heimpublikum erhoffte Umschwung ließ allerdings auf sich warten. Nach zehn gespielten Minuten betrug der Gästevorsprung wieder drei Tore (17:14). Franz-Josef Höly setzte weitere Zeichen. Virginie Zimmermann hütete jetzt das eigene Tor und Line Patzschke agierte als Rechtsaußen. Zunächst hielt die Brühler Keeperin den ersten Strafwurf vom Matthes (41. Minute) und mit Patzschke kam frischer Wind in die Offensivaktionen. Plötzlich funktionierte auch die auf 5:1 Version umgestellte Abwehr. Sie spielte aggressiver und immer ganz nahe an den Gegenspielerinnen. Diese schienen dem eigenen hohen Tempo Tribut zollen zu müssen. Es klappte nicht mehr viel und was dennoch auf das Tor kam wurde eine sichere Beute von Virginie Zimmermann. Die unbändige Kampfkraft des TVB trug vorne wie hinten Früchte. Während die Spiel- und Wurfqualität auf Seiten der Gastgeberinnen zunahm, gerieten die Gäste mehr als einmal ins Zeitspiel und Notwürfe waren keine adäquate Lösung. In der 48. Minute ging Brühl das allererste Mal in Führung (19:18). Line Patzschke erzielte die vorentscheidenden Tore zum 21:18. Schriesheim war geschlagen, weil spielerisch und kräftemäßig am Ende. Gegen Ende der Partie wurde der Brühler Vorsprung deutlicher, nach 60 spannenden Minuten hieß es verdient 26:20 für den TVB.
Franz-Josef Höly: „wir brauchten eine ganze Weile, bis wir zu unserem Spiel fanden. Die Wurfausbeute war nicht gut und die Schiedsrichter waren es gelinde ausgedrückt ebenfalls nicht. Sie haben uns kleinlich pfeifend durch ungerechtfertigte Hinausstellungen aus dem Rhythmus gebracht. Aber meine Mannschaft hat das weggesteckt und kämpferisch alles gegeben, den Sieg mehrt gewollt. Jetzt müssen wir noch ein Spiel gewinnen, um auf null zu kommen.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Röllinghoff (1/1), Gross (1), Siebenlist (2), Henn (2), Pristl (1), Renkert (4), P. Lederer (10/3), Tomann (1), Patzschke (3), Le. Bühn.
ako