Wir mussten erst einmal das nicht so einfach zu pfeifende 1. Spiel über die Runden bringen. Die Chance dabei unseren Gegner (HTV 8) und den Gegner in 2 Wochen (TV Schwetzingen 2) anzuschauen, nutzten wir perfekt.
Gegen den Bezirksliga Absteiger Heidelberger TV 8 begannen wir stark. Galt es doch gegen eine SEHR erfahrene Mannschaft mit gefühlt 1000 Jahren Volleyballerfahrung auf dem Feld erst einmal zu bestehen.
Die jungen Wilden aus Brühl/Ketsch legten gleich ordentlich los und zeigten einen sehr konzentrierten und kämpferisch starken 1. Satz. Perfekte Annahme, auch dank unserem neuen jung Libero Nicola Sulc, der kurzfristig in die H2 wechselte und sein allererstes Herrenspiel machte. Er spielte und verstärkte die Annahme so, als ob er schon jahrelang diese Position spielen würde. Eine ausgezeichnete Leistung die Nicola zeigte. Tolle Abwehraktionen von allen und die hart geschlagenen Angriffe waren zu viel für die erfahrenen Herren vom HTV. Trotz zweier Auszeiten beim Stand von 12:16 und 16:20 und 3 Spielerwechseln war der erste Satz den Bretscher Herren nicht mehr zu nehmen. Am Ende stand es 25:16 für uns. So kann es weiter gehen.
Wie es aber nun einmal so ist im Volleyball, vor allem der viel „gefürchtete“ 2. Satz war auf beiden Seiten sehr umkämpft. Wollte Heidelberg das gesteckte Ziel, beide Heimspiele zu gewinnen, doch umsetzen. Die jungen Wilden aus Bretsch, um ihren Spielführer Yanik Sulc, versuchten alles, taten sich aber anfangs etwas schwer ins Spiel zu kommen. Nach einem Rückstand und Auszeit von 2:5, kämpfte und spielte man sich wieder zurück auf die Erfolgsspur. Auch dank der Angriffe und Blocks von Vincent Abbe, der auch sein allererstes Herrenspiel bestritten hat. Vom Tennis kommend mit sehr viel Spielverständnis und Übersicht, hatte er einen sehr großen Anteil am Erfolg bis dahin. Beim Stand von 14:14 nahm Heidelberg ihre erste Auszeit. Von da an ging es bis 24:24 hin und her. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Am Ende stand es dann 27:25 für Bretsch. Puh… der Satz hatte Kraft gekostet, aber unser 1. Punkt in der Liga war gesichert.
Mit frischen Kräften startete Heidelberg in den 3. Satz. Bei Bretsch hieß die Devise „Never change the winning team“. Bis zum Stand von 8:8 war das Spiel wie im 2. Satz sehr ausgeglichen. Aber nach einer kleinen Aufschlagserie von Heidelberg „lief“ man den Punkten buchstäblich hinterher. Man merkte, dass der 2. Satz bei den jungen Bretschern nicht ohne Wirkung war. Es wurde nicht mehr so angegriffen, im Block war man oft zu spät und die Aufschlagfehler häuften sich nun. Dazu kam noch, dass unser junger Zuspieler Henri Klingenburg (15 Jahre), der erst seit genau einem Jahr Volleyball spielt, keinen Auswechselspieler hatte. Er hatte bis dahin hervorragend die Bälle verteilt, war immer zur Stelle und gab keinen Ball, sei er auch noch so schwierig zu stellen gewesen, verloren. Leider wurde der 3. Satz mit 17:25 abgegeben.
Im vierten Satz wollte man den Sack zu machen. Hatte man doch in Satz 1 und 2 gesehen, was möglich war. Wir stellten etwas um. Denis Schatz, unser Mannschaftsführer, wechselte von der Mittelblocker Position auf Außen, leider brachte es nicht den erhofften Effekt. Auf Mitte hatte Denis gegen diese Mannschaft mehr Durchschlagskraft und konnte seine andere Stärke, seinen tollen Block besser einbringen. Philip Cuzic, blieb als erfahrener Mittelblocker auf seiner Position. Durch seine Größe und hohe Reichweite, war es schwierig für den Gegner an ihm vorbei zu kommen. Gepaart mit tollen Angriffen, hatte er durch seine ruhige Spielweise großen Anteil am soliden Spiel der Bretscher. Bis zum Stand von 14:15 für Heidelberg war der Satz sehr ausgeglichen. Keine Mannschaft schenkte dem Gegner etwas. Um jeden Ball wurde auf beiden Seiten hart gekämpft. Und untypisch für ein Herrenspiel waren die doch sehr langen Ballwechsel, die am Ende leider meist mit einem Ballpunkt für Heidelberg beendet wurden. So war es an unserem zweiten jungen Spieler, der erst vor kurzem von der U18 zu uns in die H2 hochgezogen wurde, Dominik Dettinger-Müller, die Aufschläge beim Stand von 24:18 gegen uns zu machen. Diese Leistung und die Leistung im ganzen Satz war ausgezeichnet. Er bewies Nervenstärke und hatte einige tolle Aktionen im Satz. Bis zum Punktestand von 21 kamen wir noch, leider wurde dieser Satz auch ein „Opfer“ für Heidelberg. So stand am Ende von Satz 4 ein 25:21 für HD.
Gut, dann halt doch über die volle Distanz gewinnen, war nun die Devise. Bretsch legte fulminant los, beim Stand von 4:1 für Bretsch musste die Heidelberger ihre erste Auszeit nehmen. Bis zum Seitenwechsel, beim Stand von 8:5 für uns, half die Auszeit den Heidelbergern noch nichts. Nun „packten“ die Heidelberger ihre ganzen Volleyballerfahrungen der letzten „100 Jahre“ aus und versuchten mit kurzen Bällen, mit Finten, mit Angriffen über ihren besten Angreifer ihre Punkte zu machen. Dies gelang auch, aber auch auf Bretscher Seite war wieder das Feuer und der Ehrgeiz von den ersten beiden Sätzen zu sehen und zu spüren. Auch in diesem Satz schenkten sich beide Mannschaften nichts. Beim Stand von 13:13 nahmen die Heidelberger ihre letzte Auszeit. Bretsch wehrte einen Matchball ab, es stand 15:15. Die Anspannung war auf Seiten der Heidelberger größer. Das merkte man an den einzelnen Reaktionen nach gescheiterten Heidelberger Aktionen, aber auch der weitere Versuch, die jungen Schiedsrichter mit Diskussionen etwas zu beeinflussen. Hier schon mal ein ganz großes Lob an das Schiedsgericht von Schwetzingen, das einen hervorragenden Job gemacht hat. Nach Spielschluss haben wir erfahren, dass dieses Spiel ihr allererste Spiel war, das sie gepfiffen hatten. Hut ab vor dieser Leistung, bei dieser emotionalen Stimmung so ruhig und konsequent zu bleiben. Aber zurück zum Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war. Bretsch am Aufschlag, dieser wurde erfolgreich ausgespielt, 16:15 für Bretsch. Den Aufschlag noch durchbringen und der Sieg ist unser. Toller Aufschlag von Alex Maurer, der bei diesem Spielstand volles Risiko ging und die Heidelberger unter Druck brachte. Alex hatte, bedingt durch einige gerettete Bälle in der Abwehr, ruhige Annahme und durch seine starken Angriffe über Außen einen maßgeblichen Anteil am Erfolg. So konnte auf Heidelberger Seite kein guter Angriff aufgebaut werden und wir machten den Sack mit einem starken Angriff zu. 17:15 hieß es am Ende für Bretsch. Der Jubel war groß aber kurz, da alle richtig platt waren nach gespielten 137 Minuten und 107 zu 106 Ballpunkten für Bretsch. Wow, was für ein Auftaktspiel für die neue Saison. So kann es weiter gehen. Danke an Heidelberg für dieses phantastische Spiel. Am Ende gab es viel Lob von den Heidelberger Herren, was einer Adelung für die Bretscher jungen Wilden gleichkam. Ein tolles Lob blieb am meisten hängen, eine klasse Mannschaft, aber da geht noch mehr.
Stimmt da geht noch mehr, in zwei Wochen am 15.10.23 in eigener Halle gegen VC Hoffenheim und TV Schwetzingen 2. Leider sind in dieser Halle keine Zuschauer für den Heimspieltag erlaubt.
Zum Abschluss noch ein ganz großes Lob an Mark Metzger und Nikola Krunic. Mark hatte es leider kurz vor dem Einschlagen erwischt, eine üble Magenverstimmung machte es ihm unmöglich zu spielen. Dafür machte er auf der Bank mächtig Stimmung. Genauso wie Nikola, der nach genesener Erkältung es sich nicht nehmen ließ und seine Mannschaft nach Heidelberg folgte um sie zu unterstützen. Tolle Aktion von beiden.
Um auf die Überschrift zurück zu kommen, ein Punkt verloren oder zwei gewonnen. Man kann hier beides sagen, da es beide Mannschaften für dieses klasse Spiel verdient haben, Punkte mit zu nehmen. Dass wir gegen Heidelberg gewonnen haben ist umso höher einzuschätzen, da wir bis vor 4 Wochen noch nicht wussten, ob die H2 in die Runde starten würde. Dementsprechend war auch die Vorbereitung etwas schwierig. Was passiert noch, wenn wir nun zukünftig erst richtig miteinander trainieren?